VA - Bock uf Rap 2 (Blue Moon Musix Productions)

5.7.2012; Text: Monthy, Bild: Cover
Nach Rock und Metal hat nun auch Rap seinen eigenen 'Bock uf'-Release'
Mit der zweiten Rap-Compilation beschliesst der Bündner Promoter Chris Bluemoon seine Sampler-Offensive des Früjahrs 2012. In der "Bock uf"-Reihe sind mittlerweile lokale und nationale Rocker, Bündner Metaller und regionale Hiphopper zum Stelldichein gekommen. Der Abschluss der Reihe schaut nun auch im Sprechgesang-Sektor ein bisschen über den rhätischen Tellerrand hinaus. Wobei man sagen darf, dass das Bündnerland immer noch gut vertreten ist. Abgesehen von Basel und Bern ist es ja auch die dritte Hochburg des jüngsten Kindes unserer Musikszene. Und weil hier im Gegensatz zum Rock Dialekt angesagt ist, kriegt man auch ohne tieferes Wissen gut mit, woher die Leute kommen. Also dass der Opener von Steff la Cheff und Dodo ("Zu allem bereit") beispielsweise nicht ausdemselben Tal kommt wie die kurz darauf ertönenden Fratelli B ("I mag das" - vielleicht DER Song des Albums!) ist ziemlich offensichtlich. Die sonstigen Highlights des Albums sind das etwas weniger, weil das Niveau sehr ausgeglichen ist. Ketzer könnten behaupten, man habe auf die ganz grossen verzichtet - nur waren die eben teilweise auf der ersten "Bock uf Rap" schon drauf. Und dann ist das ja auch sehr individuell - Liricas Analas etwa gehören für mich zu den interessantesten Acts des Landes, während andere wie Steven Egal, Marcus Aurelius oder Cyphermaischter vom Bekanntheitsgrad noch etwas hinterher hinken. So gibt es auf "Bock uf Rap Vol. 2" immerhin viel zu entdecken. Überraschend fett kommen Immaculate Steez feat Danubio daher. Eher witzig dagegen ist Hans Nötig und Cigi ("Siete voi - wer sind iar?") kommt an der Seite von Orange und SBS so kompromisslos schräg und doch überzeugend daher, wie man es von ihm kennt. Einen grösseren Anteil am Werk hat der für Sounds zuständige Lou Geniuz, mit dem einfach jeder Bündner offenbar zusammen arbeiten will. Und als kleines Goodie hat sich Promoter Chris Bluemoon auch mal selbst hinters Mikro geklemmt und auch wenn sein Tune mit den hohen gesampelten Stimmchen initial etwas an den einstigen Kuchikäschtli-Hit "I han" erinnert, nötigt er einem doch ein Kompliment ab - hat Bluemoon den ganzen Schmus nun eigentlich gemacht, um sich selbst am Schluss zu lancieren? - Der Aufwand wäre doch etwas gar gross...
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