Dans la tente - Young Men Drifting (Goldon Records/Irascible)

02.04.2014; Text: Monthy, Bild: Cover

Wenn man im Zelt übernachtet, sprich: Dans la tente, denkt man geflissentlich an Lagerfeuer-Romantik. Wenn man Dans la tente, sprich: Im Zelt, laufen lässt, dann hingegen gar nicht. Das angesprochene Zelt ist dann vielleicht mehr das Himmelszelt und seine unendliche Weite symbolisiert den sphärischen Sound mit dem Gesang, der fast ein bisschen tönt wie unter Wasser, jedenfalls weit weg. Auch die Musik ist so etwas wie Flower Power meets Pink Floyd. Oder offiziell: Dream Pop mit Wave... Der Titel ist dabei leicht irreführend - denn die jungen Männer (Christoph Barmettler git/voc, Olivier Vogel bass, Christoph Herzog drums/synth, Rolf Laureijs git/voc und Marc Rambold drums) driften keineswegs ab, sondern gehen ihren Weg konsequent. Sie verneige sich gar "vor der Unabhängigkeit", was vielleicht etwas gar floskelhaft tönt, aber wenn's stimmt - umso schöner. Kritikpunkte gibt es nicht viele am aktuellen Album der Luzerner. Vielleicht, dass es nur acht Songs sind, die auf dem Album Platz fanden. Andererseits lieber acht ausgeklügelte als 16 mal Stückwerk... Mir persönlich ist das ganze, obwohl sehr angenehm zu hören, ab irgend einem Zeitpunkt ein bisschen brav. Fussballerisch gesprochen hätte ich mir so bei Song 6 herum gewünscht, dass da mal einer richtig reingrätscht. Aber das wären dann eben auch nicht Dans la tente...