Dirty Sound Magnet - The Bloop EP (Irascible Music)

11.06.2014; Text: Monthy, Bild: Cover

Wenn ich bei meinem reduzierten Pensum noch über eine 6-Track-EP schreibe, will das schon etwas heissen. Die Freiburger, deren Musik auf klassischem Psychedelic Rock, Folk und Blues aufbaut, aber in die heutige Zeit transferiert wird, haben nicht nur mit ihrem Debutalbum auf sich aufmerksam gemacht. Sie erspielten sich 2013 via Gurten Bandcontest auch einen Slot auf der Waldbühne. Und lausche ich den neuen Songs, drängt sich mir dieser Gedanke halt schon auf: Marco Mottolini (bass), Maxime Cosandey (drums), Didier Coenegracht (voc) und Stavros Dzodzosz (git) gehören auf eine Bühne von solchem Format. Grossen Anteil daran hat eine Stimme, die Sehnsüchte weckt. Der Sound ist frei von Computer-Gadgets, die heute doch so angesagt sind. Als Effekte könnte man allenfalls die eingearbeiteten exotischeren Instrumente ansehen, konkret Bouzouki und Sitar, die einzelnen Songs eine gewisse Mystik verleihen. Oder sollte ich sagen: Sie verstärken die Mystik, die im Sound eh schon drin steckt. Musikalisch würde ich sie ein bisschen mit den legendären Stone Roses vergleichen, die auch zwischen Schlichtheit und Extravaganz pendelten, ohne ihre Songs dabei zu vergewaltigen. Anspieltip ist für mich eigentlich jeder der sechs Songs, weil ich mich aber nicht um eine Wertung drücken will, benenne ich die Nummer 3, "21st Century Witch", weil er Ballade, Singer/Songwriter-Schaffen und richtige Rockriffs zu einem faszinierenden Song aufbaut, der in einem Hühnerhaut-Refrain gipfelt. Kaum eine Band, die ich in letzter Zeit gehört habe, versteht es so gut, mit Licht und Schatten zu spielen, helle und dunkle Elemente zu einem Kaleidoskop zu vereinen. Dieses Bild passt denn auch hervorragend zu den "Für Fans von"-Bands, die man ja der besseren Einteilung wegen macht. Von Led Zeppelin und Pink Floyd ist dabei mehr der Spirit zu spüren; ausserdem und zu Recht erwähnt: Queens of the Stone Age, Wolfmother...