Famara - Karibu (N-Gage/Musikvertrieb)

16.03.2014; Text: Monthy, Bild: Cover
Cover Karibu von Famara
So gross einst meine Begeisterung über "Famasound" war, so ernüchternd fiel mein inneres Urteil über einige seiner folgenden Alben aus. Zwar mache ich mir mit dieser Aussage Famara nicht zum Freund, aber ich fand es immer schade, dass der ursprüngliche African Roots Reggae immer mehr dem karibischen wich. Und von dem gibt's halt einfach viel mehr. Ich weiss auch noch, wie entgeistert Famara mich anschaute, als ich in einem Interview mal durchscheinen liess, es gehe manchmal vielleicht etwas gar schnell von einem Album zum anderen. Das Problem, das ich mit Famara mit der Zeit bekommen habe, war dass ich den Künstler auf der Bühne - purer Sonnenschein und Lebensfreude - nicht wirklich mit der Person dahinter so wie ich sie als Journalist kennen gelernt habe - fleissige Arbeitsbiene und knallharter Businessman - vereinbaren kann. Mit der romantisch-verklärten Bob-Marley-Ideologie, die von manch einem Poster runter lächelt, hat er nach aussen hin nicht viel am Hut. Dies empfindet übrigens manch ein Kollege von mir ganz ähnlich - schreiben würden es allerdings nur die wenigsten. Mit "Karibu" ist meine ursprüngliche Freude am Sound von Famara nicht uneingeschränkt zurück. Aber es ist vielleicht das erste Album seit seinem Durchbruch, dass ich tatsächlich wieder kaufen würde. Es scheint mir ein Schritt zurück zum Afrikanischen, wenn auch genauso viele karibische Einflüsse spürbar sind. Die Wiederholungen, die in der Reggae-Musik seit jeher stark vertreten sind, fallen weniger auf als auch schon. Nun kann ich als kleiner Review-Schreiber ja eh nicht den Stab über jemandem brechen. Wer bin ich denn schon? Aber mit der Zeit merkt man einfach, ob man jemanden eigentlich schon abgeschrieben hat. Und das war vielleicht bei Famara der Fall. Sicher auch weil er sehr spezielle Musik macht und man sich daran nach dem fünften Album einfach irgendwie gewöhnt hat. "Karibu" aber ist schon wieder mal ein Grund, sich neu und frisch mit dem Mann mit der Fieselstimme auseinander zu setzen - oder ein ganz guter Zeitpunkt, den umtriebigen Basler kennen zu lernen (- dazu empfiehlt sich auch unser Famara-Ordner unter Bands A-Z / F, wo wir zur Genüge dokumentiert haben, wie Famara denn so tönt)
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