Gaugehill – Nume mir (Muve)

Text: Ko:L
Bild: Cover
CD-Cover: Gaugehill - Nume mir
Der Bär ist los bei Gaugehill. Und zwar nicht nur im Booklet, sondern auch auf dem Silberling, betitelt mit „Nume mir“, selber. Zwar ist der vorliegende Longplayer das offizielle Debutalbum der drei Bärner Räpper, sie deswegen den Newcomern zuzuordnen wäre allerdings grundfalsch. Mit diversen Featurings und einem Track, pardon, einem Mördertrack, auf Stägehuus Sessions 3, haben sich DJ Clumb und die beiden MCs Nemo und Pyro auch ausserhalb der Bundeshauptstadt Respekt verschafft – und vor allem auch ausserhalb des harten Kerns der HipHop Szene. „Nume mir“ umfasst 15 Tracks, inklusive zwei feinen Skits und Gastauftritten von den TAFS, PVP, MQ&MIK. Bern, leben in Bern, räppen in Bern, raufen in Bern oder f***en in Bern – darum dreht sich der grösste Teil des Albums. Doch es sind nicht die obligaten Representigs und Dissen nach Schema F, die „Nume mir“ bestimmen. Wohl haben auch diese Elemente ihren Platz auf dem Album – irgendwo hat representen halt doch etwas mit Glaubwürdigkeit zu tun – doch oft outen sich Gaugehill als sehr präzise Beobachter von Alltag, Szene, Szenenalltag und Alltagsszenen, denen die Fähigkeit gegeben ist, diese Beobachtungen in filigran formulierte und mit viel Fingerspitzengefühl modellierte Rhymes umzuwandeln. Oder anders rum: Plattes Gepose sucht man auf „Nume mir“ vergebens. Mit ebensoviel Liebe zum Detail kommt der Sound daher. Wohl sind die Beats nicht bahnbrechend und wohl haben Gaugehill den Räp nicht neu erfunden. Aber sie haben auf ihrem Debut klassische Beats mit viel Feingehfühl mit Streicher-Samples und immer wieder auch mit live eingespielten Violinen, Gitarren und Bass ergänzt – und so „Nume mir“ zu einem wahren Kleinod veredelt.
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