Hellbone - Pollinctor

Text: Monthy
Bild: Cover
Mann in Waschmaschine??? - Hellbone...
Die musikalische Essenz des "Höllenknochens" ist so etwas wie eine instrumentale Mischung aus Marilyn Mansons Drogenverherrlichung "Mechanical Animals" und Nine Inch Nails' für den Industrial massgeblichstes Werk "The Spiral Downwards". In Gegensatz zu letzerem allerdings drücken die Aargauer Elektrorocker regelmässig auch den Abzug. Ihre Beats sind hochgradig progressiv und selten mal vertrackt, die Melodien wechseln zwischen glockenartigen Hohltönen und kreischenden Sägenblättern. Dazu gesellen sich haufenweise Effekte, die einem beibringen, dass nicht alles, was faucht und kratzt, unbedingt eine Katze sein muss. Vernachlässigt man einmal die Tatsache, dass im Weltraum keine Atmosphäre herrscht und man daher dort auch keine Töne hören könnte, gleicht "Pollinctor" im vermittelten Gefühl ein bisschen einem kosmischen Spaziergang. Erhebend und mit viel Schmiss führen einen Hellbone nahe ans orgasmische Hochgefühl, gleichzeitig wird man eine unterschwellige Angst aber nicht los. So unreal und fantastisch die Umgebung in der Schwerelosigkeit nämlich ist, fühlt man doch, dass es nur eines Furzes bedürfte und man würde unweigerlich in die Unendlichkeit der Tiefe gleiten. So oder ähnlich führen die Aargauer ihre Hörer zu einer gewissen Demut, die Winzigkeit der eigenen Existenz zu spüren. Vielleicht macht es aber einfach auch nur Spass, den mit Effekten gestalteten Instrumental-Songs zuzuhören und die Leistungsfähigkeit des eigenen Trommelfells zu überprüfen. Ausgelassen haben die eigentlich nur das kultige Schnaufen Darth Vaders unter seiner Maske, um nochmal bildkonform gesprochen zu haben...
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