King Louis - Holidays in Purgatory (Pro Stata Records)

Text: Monthy
Bild: Cover
Eigentlich Gold auf Schwarz - mein Scanner sah es anders...
Nur ganz wenige Acts schaffen es heutzutage noch, einen ganz neuen Klang in die übersättigte Rock- und Popkultur einzuführen. King Louis' Debut "Holidays in Purgatory" ist da aber sehr nahe dran. Ein altertümlicher Blues wird durch den Rock, der in den Adern von Bandleader und Sänger Lee Schornoz sowie seinen Mitstreitern Frau Lehmann und Charles Monroe fliesst, locker zur Explosion gebracht. Oder ein sphärisch leichtes Pop-Intro wird zum Western-Rock à la "apocalyptic riders" aufgeblasen. Zeitlos, dafür mit sehr viel Stil kommt King Louis daher, unter der Oberfläche immer ein bisschen böse und teuflisch flüsternd. Was Schornoz dabei am Mikrofon anstellt, ist zwar seine persönliche Angelegenheit - Gesang sollte man es aber nicht nennen... "Sie werden Lee Schornoz auf dieser Platte sterben hören", regt das polnische Label Pro Stata Records im Zusammenhang an. Zeitweise ist man versucht, an dieser Metapher fast ein wenig zu zweifeln, doch immer wieder belegen Live-Auftritte, unter anderem auch schon an der Seite der Hinterkappeler Chocolate Rockets, das Gegenteil. Hauptsache ist aber eh, dass der Ton stimmt. Ketzterisch könnte man behaupten, dass Schornoz als stimmlicher Pionier stolz dorthin geht, wo kaum einer zuvor war. Das passt hervorragend zum Schock-Rock und Inferno-Trash, den King Louis im Stil eines Tarantino-Soundtracks zelebrieren. Die Fans des Berner Trios streuen übrigens auch schon längst Gerüchte in diese Richtung...
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