Lipka - Spaceship of Love (Goldon Records / Irascible)

12.07.2014; Text: Monthy, Bild: Cover
Cover Spaceship of Love von Lipka
Felix Landis und Etienne Mâitre aus Genf sind Leidensgenossen und Freunde. Weil offenbar am Radio keine Songs nach ihrem Geschmack zu finden sind, haben sich die beiden dazu entschlossen, diese selbst zu liefern und dabei ihre Freundschaft auf die Probe zu stellen. Jetzt sind sie: "Manchmal einer Meinung - und manchmal nicht." Dass es dann schwierig wird, bezahlt aber nicht der Hörer mit seinen Ohren sondern es ist einkalkuliert. Mit welschem Charme lässt sich ja auch besonders gut improvisieren. Lyrisch zwischen "Schund und Prosa", musikalisch zwischen "Trash und Avantgarde" passen Lipka live vielleicht besser an eine Vernissage als an ein "normales" Konzert. Bei dieser Einleitung kann ich mir eigentlich sparen, dass die Songs schon sehr eigen und spontan tönen, jedenfalls ist der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Trotzdem tönt das ganze nicht etwa kindisch - oder sagen wir: nicht zu kindisch. Es ist Singer/Songwriter-Schaffen mit Augenzwinkern und animiert minderstens genauso zum Schmunzeln wie zum Nachdenken. Sänger Felix Landis ist eigentlich ein migrierter Zürcher, Mâitre dagegen ist ein geborener Romand - damit leisten die beiden einen Beitrag zum nationalen Kitt, der uns alle zusammen hält. Die Mentalitäten sind ja schon sehr verschieden, was hier allerdings als Inspiration angenommen wurde - und nicht als trennend wie sonst üblich. Der Sound ist oft auch elektronisch gehalten - in dem Sinne wie Lipka überhaupt Musik machen: Alles ist denkbar, nichts von vornherein abzulehnen. Die Resultate sind manchmal intim und persönlich wie in "Daddy", manchmal so banal wie "Party with me". Erstaunlich was ein Jurist und ein Übersetzer an Kreativität aufbringen können...
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