Moira - Golden City

02.06.2014 Text: Sandy, Bild: Cover
Cover Golden City von Moira

 
Der Engel, der da so erstarrt auf den Dächern der goldenen Stadt ausharrt, das ist Moira! Doch der Schein trügt. Die Musikerin, die ihren Namen der griechischen Schicksalsgöttin geklaut hat, kommt auf ihrem ersten langen Album „Golden City“ überaus fröhlich daher. Ihre zwölf Songs leben von einem unglaublichen Nuancenreichtum. Kein Werk ist mit dem anderen vergleichbar. Nur ein einziger Faden zieht sich durch die CD, dass ist die klare Stimme der Sängerin. Diese kann nämlich kein Wässerchen trüben. Die hohen jauchzenden Tönen und auch die dramatischen Soul-Attacken dringen rein in das Ohr und landen un-verschmutzt direkt in unserem Herzen. Moira ist übrigens die Zürcherin Carola Wirth! Sie schlüpft, ohne mit der Wimper zu zucken, souverän in die Fuss-Stapfen von Edith Piaf und bewirtet uns mit französisch gesungen Liedern, lüpfig begleitet vom Akkordeon! Und gleich darauf wechselt die Musikerin schon wieder zur Englischen Sprache. Es ist, wie wenn sie über einen Jahrmarkt schlendern würde und sich bei jedem noch so unterschiedlichen Stand, mit all den Eindrücken vollsaugt, und uns diese miterleben lässt. Da sind Gefühle, die Achterbahn fahren. Ein Girlie, das sich in der Disco am Ecken tanzend zu Elektrobeat austobt. Oder eine Frau, die mutig bei der Wahrsagerin absitzt und dann ihre neue Freiheit aus voller Kehle heraus posaunt. Und alles hält sie dann im Markt-Office fest, taktvoll tippend auf einer mechanischen Schreibmaschine. Golden City ist ein Werk, das so viele Wunderdinge versteckt hält, ohne das es zu schwerfällig ist. Musikalisch strotzt es von einem Instrumenten-Reichtum und Moira‘s Stimme passt harmonisch zu Streicher, Trompete, Rockgitarre, Glocke, und, und, und …
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