Shakra - Heavy Metal is rising again

Text: Ko:l
Bilder: Shakra
Ich höre krachende Gitarren sägen, höre Drumfelle zittern und ich höre eine krachende Stimme. Aus welchem Jahr stammt diese Scheibe - ein Klassiker? (Noch) nicht! Die Platte datiert auf Ende August 2003, heisst Rising und kommt aus der Schweiz, genauer gesagt aus dem Emmental. Während sich Gotthard, die ehemalige Schweizer Heavy-Hoffnung nach ihrem Zweitling "Dial Hard" zu Gunsten der Kohle dem Kommerz verschrieben haben, sind sich Shakra nun schon vier Alben lang treu. Straighter, schnörkelloser Rock, man ist versucht, das Wort banal in den Mund zu nehmen.
In der Tat ist Shakras jüngstes Baby - das Vierte - gleich auf Anhieb von null auf Platz 21 in die Albumcharts eingestiegen und hält sich seither wacker in der Hitliste. Irgendwo zwischen Daniel Küblböck und Scooter ist da plötzlich wieder erdiger, druckvoller Heavy Metal zu finden. Zum einen einigermassen überraschend, zum anderen nichts anderes, als die logische Konsequenz von fünf Jahren harten harter Arbeit. Arbeit, die genau so zielorientiert war, wie der Sound. Ohne grosse Umschweife, ohne unnötige Schnörkel, aber stets in gangbarem Tempo auf dem steilen Weg an die Spitze. "Seit ich Musik mache höre ich nichts anderes, als Metal sei tot", meint Blunier, angesprochen auf die Unbeirrbarkeit, mit der Shakra arbeiten.
"Wir machen unsere Songs so, weil uns das gefällt und nicht weil diese Art von Musik gerade in ist. Wenn allerdings plötzlich Metal oder Hardrock wieder angesagt werden sollte, hab ich natürlich überhaupt nichts dagegen!" - Tja, Glück für Shakra. Denn genau das scheint derzeit der Fall zu sein - oder wie sollten es Korn sonst in die Singlecharts schaffen...? Und dass er plötzlich inmitten eines Mainstream Radioprogramms gespielt wird, stört Thom wenig: "Ich bin sehr tolerant, was verschiedene Musikarten angeht. Mir ist klar, dass im Tagesprogramm der Radios nicht nur meine Musik gespielt werden kann. Hauptsache, wir kriegen mal ein bisschen Airplay." Ab Ende Oktober sind Shakra in der Schweiz unterwegs, davor steht eine Tour durch Deutschland, Österreich und Holland auf dem Programm.
"Alle Bands die gute Songs schreiben, werden überleben", sagt Thom Blunier, Produzent und Leadgitarrist der Band, "dazu gehören AC/DC, die Stones oder Krokus. Für manche Ohren mag diese Musik zwar banal klingen und trotzdem denke ich, dass man sich eher an eingängige, einfache Melodien erinnert, als an super hochstehende, innovative, experimentelle Musik." Oder anders gesagt - Shakra machen ihr Ding, der Rest ist wurscht. Und sie machen ihr Ding gut - so gut, dass das Quintett aus dem Emmental nun auch in der Schweiz Anerkennung findet. Bisher war der Name Shakra nämlich vor allem in Deutschland, aber auch in Japan bekannt. Blunier: "Da wir ein deutsches Label haben, ist es klar, dass wir dort erstmal bekannter waren, als in der Schweiz. Aber das scheint sich ja zum Glück jetzt zu ändern, was nicht zuletzt an unserem neuen Management liegt."
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