The Lombego Surfers - Ticket out of Town (Flight13 Records/Godbrain)

29.03.2014; Text: Monthy, Bild: Cover
Cover Ticket out of Town von The Lombego Surfers
Ich weiss nicht, ob der Albumtitel nicht einfach nur eine nette Art ist, einem mitzuteilen, dass man unerwünscht ist. So im Sinne von: Denen spendieren wir am besten ein Billet aus der Stadt... - eine Verbindung zum aktuellen Lombego Surfers Album gibt es dahingehend, dass man das Trio laut eigener Aussage "noch nie so geladen gehört hat". Auch das Sinnbild vom taxifahrenden Robert DeNiro im Selbstgespräch (die kultige "Talkin' to me"-Szene) hat etwas von Frust, unbewältigen Problemen und Paranoia. Nicht umsonst spielen die Lombego Surfers nämlich Punk wie er in den späten 70ern üblich war. Die Welt mag seither im Durchschnitt für jeden besser geworden sein - aber auch heute ist noch genügend Frustpotential da für ein Album mit 12 überdrüssigen, motzenden und revolutionären Songs. Eher untypisch ist dafür das Tempo, das die Basler anschlagen. Grund dafür ist allerdings nicht das Bandalter von bereits 25 Jahren oder die Tatsache, dass "Ticket out of Town" das jubilierende zehnte Album ist. Ganz im Gegenteil - es wartet gar mit Neuerungen auf. So sind beispielsweise erstmals überhaupt keine rein instrumentalen Songs auf einem Lombego-Album zu finden. Andere Eigenheiten hat sich die Band erhalten, insbesondere den Dreck in den Gitarrenriffs - welche die Band selbst als "die coolsten überhaupt seit den Stooges bezeichnet - und im Gesang. Gründe dafür, die Jungs aus der Stadt zu jagen, liessen sich also insbesondere in der als so sauber geltenden Schweiz schon finden. Aber wir wissen ja alle, wie das mit dem sterilen Umfeld ist - nämlich langweilig!
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