Yakari - Local Music (Ikarus Records/Irascible)

26.04.2014; Text: Monthy, Bild: Cover

Mit ihrer Musik stellen Yakari die Frage, was Schönheit genau ist und ob es "perfekt" überhaupt gibt oder nicht. Yakari könnten ihre Songs in erhabener Weise so spielen, wie sie auf ihrem aktuellen Album mal für mal beweisen. Aber wahre Schönheit ist für die ..., wie man schnell merkt, halt auch mit Misstönen verbunden. Vielleicht weil wahre Schönheit aus dem Leben gegriffen ist. Und das ist nun einmal selten perfekt und wenn dann nicht für viele und nicht für lange. Mit den insbesondere von der Gitarre kommenden Dissonanzen zerstören Yakari allerdings ihre Songs nicht - ganz im Gegenteil. Sie bereichern sie um eine Note - oder sagen wir eine halbe - und zeigen dabei immer wieder den Mut, die Harmonie zu durchbrechen und für Spannung zu sorgen. Die Eigenheit verleiht ihnen eine Tiefe, die einer seichten Hitparadenband eben abgeht und macht den braven Pop, der es sein könnte, zu alternativem Rock. Schon der Opener "Decent Explanations" hat etwas selbstverlorenes. Die helle Stimme kämpft gegen die ständig wegdriftenden Gitarrentöne an und hebt das Harmonie-Schild im zunehmden Chaos unverdrossen hoch. Dieser schwelende Konflikt macht einen Grossteil der Faszination Yakari aus. Die Gitarren haben oft einen fast punkigen, trotzigen Einschlag. Die Stimme dagegen könnte einer Boyband entwachsen sein."Late, Late" ist ein wundervolles Beispiel dafür und zeigt auch eine gewisse Schizophrenie zwischen der Intensität in den Instrumenten und der davon fast unberührten Stimme, die ihren nicht immer von dermassen wichtigen Themen bestimmten Monolog führt. "Late, Late" - ich war (mal wieder) spät dran - ist so etwas wie eine kleine Rush-Hour im Stress in musikalischer Form, wobei der Betroffene stets bemüht bleibt, die Fassung zu wahren. So erzählt "Local Music" 10 kleine Geschichten, die man für sich selbst entdecken darf, sofern man auch ein bisschen ein Flair für Nebengeräusche mitbringt.