KUNZ zu Hause in Olten

08.11.2015; Text: Nico, Bild: Cover
CD-Cover: KUNZ - MundartFolk
Wie ihr ja bereits im Interview erfahren habt, wurde Marco von der Stadt Olten zum Probewohnen eingeladen. Dieses Angebot lies er sich nicht entgehen und liess sich vom 26. - 31. Oktober im neuen Trendquartiert Olten SüdWest nieder. Da die Trespass-Redaktion in der Drei-Tannen-Stadt zu Hause ist, berichtete uns Marco beim Bier in den Trespass-4-Wänden von den vergangenen Tagen, in einer Stadt, die er sonst mehr oder weniger nur vom Durchfahren kannte. Dem Luzerner ist als erstes aufgefallen, dass er sich hier dialekttechnisch nicht fremd vorkommt: „...Mein Luzerner-Hinterland-Dialekt hat grosse Ähnlichkeit mit dem Oltener-Dialekt...ich sage auch „öuf“ (dt. Übersetzung dafür ist elf) oder „Müuch“ (dt. Übersetzung dafür ist Milch).“ Die Sprachbarriere hat er damit also schon hinter sich gelassen, doch was hat er sonst noch für einen Eindruck gewinnen können? „Die Oltener und Oltenerinnen sind sehr umgängliche und freundliche Leute und es ist nichts aufgesetzt an Ihnen.“, schwärmt Marco. Diese Erkenntnisse hat er nicht nur vom Weg zum Bahnhof in sein Loft und wieder zurück gewonnen, sondern indem er sich unter das Volk mischte. „Ich war im Chöbu (Umgangssprachlich für das Restaurant Rathskeller) und war alleine. Da wies man mir einen Platz am runden Tisch (Stammtisch) zu.“, das fand der Musiker besonders charmant und sozial. „Ich habe das Gefühl, die Leute geben hier wirklich noch Acht aufeinander.“ und auf diese Aussage liefert uns Marco noch gleich die zweite nicht alltägliche Situation, die er beobachtet hat: „Heute fuhr ich mit dem Auto ins Parkhaus und sah, wie einer rausfährt sein Parkschein in die Hand nimmt und streckt ihm dem Autofahrer hinter ihm hin und meint, es sei noch eine Stunde gültig.“ So sozial die Oltener und Oltenerinnen auch sind, Marcos Herz ist einfach schon an seine Heimatstadt Luzern vergeben: „Ich war schon einmal weniger offen, was das Thema wegziehen der Liebe wegen angeht. Ich dachte früher immer dass es für mich als Luzerner nur Luzern gibt, weil, wenn du deine Familie und Freunde da hast und dazu noch in einer Stadt wohnst, die genial ist, gibt es ja kaum noch Gründe wegzuziehen. Zudem ist Luzern nahezu so zentral, wie Olten.“, nun gesteht der Künstler, dass sich seine Ansichten etwas geändert haben und er es verstehen kann, wenn man seine Heimat verlässt um irgendwo zu wohnen, wo es zentraler ist, oder aber, wenn man einen Stadtwechsel der Liebe wegen beabsichtigt. Also liebe Oltenerinnen es ist noch nicht Hopfen und Malz verloren. Apropos Hopfen und Malz, das Bier ist leer und Marco macht sich auf den Weg an seine Homeparty mit geplantem anschliessendem Terminus-Besuch. Wir wünschen viel Spass und weiterhin viel Vergnügen.
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