The Vintage Country Rock Band - On the Highway 15 (CDF Records)

25.01.2014; Text: Monthy, Bild: Cover

"Presley and Cash - all the rest is just thrash" - sprich: Ausser Presley und Cash kannst du alle kübeln! Dies für mich die Kernaussage eines Albums, das so altbacken daher kommt, dass es eben jetzt gerade wieder modern wird. Das Genre heisst Ameripolitan und bezieht seine Einflüsse von Honky Tonk, Western Swing, Rockabilly, Hillbilly und Outlaw Styles, wie auch ich mich erstmal gern belehren lasse. The Vintage Country Rock Band nimmt für sich in Anspruch, die erste Ameripolitan-Band der Schweiz zu sein. Und mir passt die Reduktion auf eine dunkle Stimme, Gitarren und vielleicht mal Kontrabass oder Hackbrett. Die Frage, die diese Musik stellt, finde ich frech. Hat es diese ganze Entwicklung seit den 50er Jahren, das Muss einer Mode mit vorherrschender Strömung, die Aufgabelung in immer vertracktere und detailliertere Sub-Sub-Stile wirklich gebraucht? Die zehn Songs von "On the Highway 15" sagen irgendwie, dass sich die Popmusik im weiteren Sinne in fünfundsechzig Jahren an sich nur einmal um die eigene Achse gedreht hat. Dem eigentlich unspektakulären Treiben der drei Gitarristen David und Charly Ferrat - wahrscheinlich Vater und Sohn - sowie Patrice Droz kann man sich ganz einfach nicht entziehen. Es fängt einen in seiner Schlichtheit ein, verzaubert mit seiner ungekünstelten Art. Angefangen mit zwei Covers von Dale Watson und dann mit acht eigenen Songs vollendet, ist die kurze Dauer von nur etwas über 29 Minuten die einzige Kritik am Werk der Pioniere in Sachen Ameripolitan. Dies ist einer der raren Geheimtipps - fragt sich einfach nur wie lange noch...