The Konincks - While I'm listening to my breath (Timezone Rec/Lautstark)

15.11.2015; Text: Monthy, Bild: Cover

Intensität ist nicht immer eine Frage von Tempo oder Lautstärke. Die Luzerner The Konincks mit stimmgewaltiger Frontfrau und dreckigem, leicht psychedelisch angehauchtem Bluesrock des 21. Jahrhunderts, finden denn auch immer mehr Freunde in Bereichen, die eigentlich nicht ihre sind. Heavy Metal Fans zählen deshalb genauso zu ihren Fans wie Nostalgiker, die Namen wie Led Zeppelin, Pink Floyd oder Fleetwood Mac hochhalten. Mit ihrem Debutalbum haben die charismatische Julia Herzog, Mike Wegmüller (git), Marc Wermelinger (bass) und Philipp Kost (drums) nun quasi ihre Visitenkarte gedruckt und sind gerade dran, die mittels kleiner Herbst Tour zu verteilen. Dabei kommt der Blues ob alles Modernisierung nicht zu kurz, wie Mundharmonika oder Slidegitarren belegen. Genauso wenig kommt Herzog um den Vergelich mit Janis Joplin herum, dem die Sängerin selbst energisch widerspricht. Die Entstehung ihrer Texte umschreibt sie wie folgt: "Ich schreibe oft zuerst Gedichte und setze dann einfach einen Refrain obendrauf." Dies hört man dem Herzstück der CD, dem "Darkish Poet" sehr gut an. Der einfach gehaltene Rock'n'Roll-Klassiker vereint alles, was ein wirklich guter Song braucht. Musikalisch zeigt er zwar mehr auf, wie breit gefächert das Repertoire ist, als dass er den Standard markiert, was der eine oder andere vielleicht schade finden mag. The Koninks wissen auch nur zu gut, dass man es nicht übertreiben sollte. Dass "die Töne, die man nicht spielt, manchmal mehr sagen, als die, die man spielt." Diese Reduktion im Werk der Innerschweizer konzentriert den Geist aufs Wesentliche. Und das wirkt so ein bisschen wie Wellness für Rocker