Troubas Kater - Verdammte Novämber (Zytglogge)

27.10.2015; Text: Monthy, Bild: Cover

Troubas Kater... - ein eigentümlicher Name, der sich aber dann doch im Debutalbum "Verdammte Novämber" verdeutlicht. Trouba einerseits steht für die Troubadourenmusik, die dem instrumentalen Treiben einen charmanten, manchmal etwas hemdsärmligen, augenzwinkenrden Stempel aufdrückt. Der Kater hingegen manifestiert sich öfter mal in QC, der sich mit den Männern am Meer einen Namen gemacht hat. Der Kater, dieser zähe Morgen danach - man könnte ihn auch als November bezeichnen - zeigt sich als Ende einer Beziehung in "Lieber Fanfare aus nie" oder philosophisch lamentierend mit dem Vorwurf an die anderen - "Wie chöit dir nume"? - und ganz konkret im thrashigen "Ross", das Kultpotential in sich birgt. Das in "Zwätschgewasser" konservierte Herz taugt für dieses Album ganz gut als Sinnbild. Schade, dass unsere Mundart derzeit die stromlinienförgien Acts bevorzugt und diejenigen, die auf einem künstlerischen Weg wandeln, zumeist nicht belohnt. Ausnahmen davon dienen auch gleich als musikalische, literarische und poetische Referenzen für Troubas Kater: Die Kummerbuben wegen den Abgründen, Stiller Has, Patent Ochsner. Vielleicht müsste man da auch noch einen Hiphop-Act nennen (Tomazobi, Kutti MC?). Denn ob das, was QC macht per se Rap ist, sollen andere beurteilen - jedenfalls macht er gut, was er da macht Troubas Kater stellen einem mit sehnsüchtigem Akkordeon, polternder Tuba und pfiffigen Texten, die musikalische Welt auf den Kopf und drehen ihr Inneres nach aussen. Im Trüben November erscheint plötzlich jede Kerze heilmelig und wenn der Kater nachlässt, weiss ich zumindest für die paar nächsten Wochen, dass ich nie mehr zuviel trinken will. "Verdammte Novämber" ist somit ein Ying-Yang, dessen Linien vielleicht nicht so schön verlaufen wie üblich. Aber immerhin gibt es weisse Flecke - und die sind nur vielleicht Nebel...