Baschi‘s Unsterblichkeit

Text: Sandy
Bilder: PartyGuide.ch
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Es regnet am Jubiläums-Open Air Hoch-Ybrig – immer wieder oder eher dauernd. Aber für Baschi scheint das kein Thema zu sein, locker stellt er seine Person für ein Meet and Greet zur Verfügung. Fährt dafür extra mit der Gondel in den Neuschnee hoch auf die Hügel des Ybrigs. Er kickt beim Torwandschiess-Wettbewerb draussen im Sumpf mit und stellt sich auch noch charmant und sympathisch für Interviews zur Verfügung. Und das Ganze notabene am Sonntag-Nachmittag direkt angereist vom Gig in Brig. Ein Showman, der nichts aus der Ruhe bringen kann, scheinbar. Denn doch ist er dauernd auf der Suche nach Zigaretten. Es wird ja viel geredet über ihn, vor allem auch in der Klatschpresse. Baschi kann damit umgehen. „Wo Erfolg ist, und wenn man etwas in der Öffentlichkeit macht, gibt es immer Kritik und Neid“, weiss er. Die Teilnahme in der Sendung „MusicStar“ habe ihm geholfen, eine dicke Haut zu bekommen. Denn eigentlich ist er doch nur ein Kumpel, der sich auch gleich ungeniert am Biervorrat von QL bedienen will. Unschlüssig entscheidet er dann doch, seiner Stimme zu liebe, eher Weisswein zu trinken.
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Die einzige und grosse Liebe erklärt Baschi im Song „Heimat“ unserem Land. Dabei verspricht er nie fremdzugehen. Und trotzdem hat er es gemacht. Der Basler hat nämlich zwei hochdeutsche Songs geschrieben und aufgenommen. Im August wird ein Album mit fünfzehn deutschsprachigen Liedern erscheinen und zwar gleichzeitig in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Baschi will dabei aber seine Treue zu uns nicht auf das Spiel setzen: „Das ist etwas einmaliges, wir wollten etwas ausprobieren.“ Ein Projekt, das für ihn sehr reizvoll sei. „Da kann vieles passieren und mein ganzes Leben kann sich dadurch verändern“, ist sich Baschi bewusst. Die Entfaltung in Hochdeutsch sei nicht anders, als in Mundart. Weder im Songwriting, noch im Texten oder Singen sei ein grosser Unterschied zu verspüren, es sei eher alles fliessend. Für den Musiker mit neuerdings hochstehenden Haaren ist nur wichtig: „Ich muss jedes Wort verstehen, das ich singe.“
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„Unsterblich“ heisst sein deutscher Song. Das Video dazu zeigt Bilder vom Meer, Wellen die beruhigen, und Baschi, der das Feuer im Kamin geniesst. Bei dieser Vollkommenheit bekommt man den Eindruck, der Jungstar ist aus seiner Aufmotz-Pubertäts-Phase herausgewachsen und angekommen. Er schmunzelt zu dieser Aussage und gesteht doch: „Das stimmt schon!“ Begründen kann er es mit einer Kurzzusammenfassung seiner Biografie: „Ich bin jetzt 23 jährig, mit 17 habe ich begonnen Musik zu machen.“ Eine erst sechsjährige Karriere mit drei Alben, alle mit Platinauszeichnungen versteht sich, prägen, auch Baschi: „Ich habe so viele unglaubliche Sachen erlebt – unzählige Konzerte und Begegnungen, oder Teilnahmen an Events.“ Gleichzeitig habe er auch sonst seine Eigenständigkeit aufgebaut. Stolz gesteht er, dass er sogar seine Steuererklärung selbständig ausfüllt. Der richtige Baschi reife nun langsam aus ihm heraus und dies sei auf der hochdeutschen CD zu spüren. Der nachdenklich wirkende Musiker verrät: „Es wird ein sehr tiefgründiges und ruhiges Album.“ Bei der Bedeutung des Worts „Unsterblich“ wird Baschi vorerst mal zum Geschäftsmann: „Ich hoffe vor allem, dass dieser Song unsterblich wird.“ Unsterblich soll natürlich auch seine Musik bleiben. Dann kommt er doch noch ins philosophieren: „Unsterblich kann auch nur ein Glücksmoment sein, den man auch nur vereinzelt spürt.“ In der Natur ein Feuer zu entfachen, dort sitzend mit einem guten Partner ein interessantes Gespräch führen, sei zum Beispiel so ein unsterbliches Glücksgefühl.
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Baschi hat in seiner kurzen Karriere viel erreicht, viel mehr als andere Schweizer Künstler. „Das hochdeutsche Album ist sicher ein Höhepunkt.“ Er möchte sich aber auch in der Schweiz etablieren und weiterhin gute Musik mache, immer unter dem Motto: „Mich nicht verstellen, sondern so sein, wie ich bin und den Leuten damit Freude bereiten.“ Ein Traum des quirligen Jungstar ist die Zusammenarbeit mit anderen Musikgrössen, mit ihnen auf der Bühne zu stehen oder sogar ein Song zu schreiben. In Deutschland seien seine drei Idole die Favoriten: Grönemeyer, Westernhagen oder Xavier Naidoo. Hier in der Schweiz wäre sein absoluter Traumpartner Kuno Lauener. Baschi legt mir an das Herz, dass ich diesen Wunsch niederschreibe, so dass Kuno das endlich wisse. Und ungezwungen sprudeln seine Ideen nun plötzlich so richtig aus ihm heraus, auch Patent Ochsner oder Stefan Eicher wären was. Der Basler weiss: „Es könnte eine spannende Mischung werden, eine Mischung zwischen Alt und Jung und zwischen erfahren und naiv.“
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Last but not least kommt übrigens heuer im Oktober auch ein Mundartalbum vom Baschi raus. „Es wird abwechslungsreich, hat freche und romantische Texte, schöne Melodien und eine gute Produktion“, verspricht der Verkäufer. Er bleibt jedoch realistisch, seit seiner letzten CD seien zwei Jahre vergangen und der kommerzielle Erfolg muss immer wieder neu erreicht werden. „Die Musik ist so schnell lebend, die Leute finden heute das geil und morgen wieder etwas anders. So bleibt es eine Herausforderung, den richtigen Nerv wieder zu treffen“, weiss der Erfahrene. Baschi gibt uns bereits an seinem heutigen Hoch-Ybrig-Gig Kostproben neuer Songs preis. Und die tönen sehr vielversprechend. Überhaupt rockt und wirbelt er ungestüm über die Bühne, trotzt dem Regen und lässt das Publikum die Nässe und Kälte vergessen. So ein Konzert ist auch unsterblich!
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