Drum-Crashkurs 4 - Backbeat mit Fill-in

Text/Bilder: Monthy
Die Tür zu Tom Beck's Berner Schlagzeugstudio
Es ist tatsächlich schon drei Jahre her, dass ich mir in Tom Beck's Rent-A-Rhythm drei Probelektionen Schlagzeugunterricht angedeiehen liess. Dabei vermittelte mir der bockbärtige Meister die absoluten Basics des Spiels. Nun könnte man sagen, es mangle mir an Disziplin. Schliesslich habe ich seit dem letzten Mal nicht geübt. Zur Einleitung wäscht mir der Berufsmusiker, der zuletzt mit der Mundart-Formation Bündnerflaisch unterwegs war, scherzhaft den Kopf. Ideal ist das sicher nicht, auf der anderen Seite aber erstaunlich, dass die Wissensfetzen von damals noch so gut vorhanden sind. Schon beim Hinsetzen denke ich automatisch an die Positionierung der Füsse auf den Pedalen, den geraden Rücken usw. Die Sticks greife ich aber falsch - typisch... Tom passt das Drum auf mich an und erklärt mir, dass wir thematisch an der dritten Lektion anknüpfen werden. Ich fürchte, dass ich schon nur fürs Anknüpfen eine ganze Stunde brauchen werde...
The Dish of the Day... - das Übungsprogramm
Wir bauen einen einfachen Backbeat auf. Er basiert auf Achteln, die auf zwei Zimbeln gespielt werden, die man mit dem linken Fusspedal zusammendrückt. Dann schlägt man mit dem Stick der rechten Hand auf die Zimbeln. "So jetzt schlägst du einfach mal die Achtel - Und Eins Und Zwei Und Drei Und Vier..." So zählt also ein Musiklehrer auf acht, denke ich und bemühe mich um einen regelmässig scheppernden Klang. Beim nächsten Durchgang kommt auf "Eins" eine Bass Drum dazu. Also links oben acht Schläge, Einsatz mit dem rechten Fuss auf den ersten. Das tönt immer noch sehr nach Soundcheck. "Das nächste ist auf zwei mit der linken Hand die Snare". Ich spiele es drei, vier Mal durch und finde hinein. Dann bauen wir auf drei noch einen Kick, sprich eine Bass Drum, an und auf vier wieder eine Snare ein. Das verhaue ich in den ersten Versuchen, weil ich an irgendetwas herumstudiere. "Ich würde nicht nach jedem Schlag wieder in die Ruheposition zurückkehren. Das gibt dir nur mehr Weg und Bewegung...", rät mir Tom und verbessert mein System mit kleinen gezielten Korrekturen.
Back to School - Monthy
In den nächsten Runden verbessert sich mein Geholze etwas. Der Backbeat schleppt sich immer noch relativ langsam und mühselig voran, und ich profitiere von Beck's Mitspielen, das mir im Falle eines Taktverlustes den Einstieg immer wieder rasch ermöglicht. Tom lässt mich danach einige Runden alleine drehen. Ich bemerke, dass eigentlich alles ganz gut läuft, wenn ich nicht gross nachdenke. Sobald es aber läuft, kommen mir die kleinen Reminder, die Tom in den Grundlektionen vermittelte, in den Sinn. Wenn ich dann versuche, die Kübel und Zimbeln möglichst in der Mitte zu treffen oder auf der Hi-Hat weniger hart zu schlagen, dafür die Bass Drum mit mehr Dampf, falle ich schnell aus dem Takt... Das ist zwar frustrierend, aber ganz natürlich. Tatsächlich bin ich erstaunt, wie einfach es mir fällt, an den wenigen Kenntnissen anzuknüpfen, die ich vor doch schon längerer Zeit mal erlernt hatte.
Tom Beck greift auch mal beispielhaft ins Geshehen ein
Der Backbeat erfährt danach gewisse Veränderungen, die ihr auf Abbildung zwei schematisch dargestellt seht. Als erstes spielen wir beispielsweise die Bass Drum auf drei und vier. Das spielt sich gut ein. Zwar ist das ganze vom Tempo her noch immer gemächlich, hat jetzt aber doch etwas von Groove. "Probier es dir vorzustellen. Bumm Tägg! Es kann dir helfen, wenn du so Beatbox-mässig mitgehst... Und versuch wirklich den Arm nicht immer wieder abzulegen, sondern ihn über der Snare zu halten." Wir trommeln uns mit der Leichtigkeit eines Totenmarschs voran. Tempo ist schliesslich unsere geringste Priorität, wobei ich gestehen muss, dass mir gegen Ende fast die Pferde durchgehen. "Monthy - guuueeet!" zeigt sich Tom ehrlich erfreut über meine Fortschritte innerhalb der Lektion. Noch ist aber nicht Schluss. Denn unserem Backbeat fehlt noch ein bisschen Variation. Nachdem wir unsere Schlagsequenz aufgebaut und geübt haben, gehen wir deshalb einen Schritt weiter. Nun werden drei Backbeat-Rhythmen aneinander gehängt, dann ein kleiner Übergang eingefügt. "Fill In" heisst das in der Fachsprache. Unser einfaches Fill-In besteht darin, dass wir Achtel auf Snare und Tom verteilen, bevor wir wieder in den Backbeat zurück fallen. Das Prinzp begreife ich sofort - den ersten Einsatz verpasse ich natürlich trotzdem. Noch bin ich zu sehr mit dem Backbeat beschäftigt, um den Umstieg aufs Fill In mitzukriegen. Es verbessert sich jedoch bei jedem weiteren Umgang bis wir abbrechen müssen. Ich bin sehr zufrieden. Doch auch wenn ich nun sehr schnell wieder hinein gefunden habe, beschliessen wir, weitere Teile des Drum-Crashkurses wenn schon in etwas kürzerem Intervall zu machen...
Monthy - ...so wi die Grosse!
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