Redwood: «sind in einem Jahr extrem gealtert…»

Text: Chris
Bilder: Andrea/Chris

Redwood-Sängerin Lesley über den Gig in Zürich und die Aufnahmen zur neuen Scheibe. Mit einem Camembert-Sandwich macht es sich die Redwood-Sängerin Lesley Meguid im Backstage gemütlich. Nach einem strengen Konzertwochenende hat sie es sich verdient. Redwood spielten gleich vier Mal am selben Weekend. «Wir hatten einen Gig in Biel, am Techfest. Da waren extrem viele Zuschauer – und alle super drauf», bemerkt Lesley und beisst in ihr Sandwich. «Gestern spielten wir auch am Openair Hoch Ybrig und dann ging es weiter an den Bodensee nach Steckborn.» Und als krönender Abschluss durften die Zürcher am stadteigenen OpenAir auf dem Hönggerberg ihre Show zeigen. «Das war wirklich heiss, hier in Zürich zu spielen. Und vor allem sieht man so viele bekannte Gesichter von früher wieder», schwärmt die Sängerin. Auf den Hönggerberg kam sie nicht alleine. Ihre Mutter und Schwester begleiteten sie. Den kleinen Ausrutscher auf der Bühne während dem Konzert wusste Lesley gut in einem Witz zu verstecken. «Erst als ich sagte, dass es schön sei, auch einmal am Zürich OpenAir spielen zu können, kam mir in den Sinn, dass es ja dieses Festival heuer zum ersten Mal gibt.» Das Publikum verzieh es der charmanten Sängerin. «Aber es ist schon cool dieses Festival. Uns gefällt es wirklich sehr gut – auch mit den Musikern; wir sind wie eine grosse Familie.»

«Meine Stimme war leider heute nicht so stark», entschuldigt sich Lesley. «Ich war eben vorher noch lange im Studio – wir spielen unsere neue Scheibe ein.» Erscheinen soll das Album im September 2007, nachdem bereits im Januar 2006 «Best Laid Plans» erschienen ist. «Das letzte Album war über meinen Ex-Ex-Freund und das neue habe ich meinem Ex-Freund zu verdanken», so Lesley. «Ich hatte eben irgendwie 'u Pech mit Buebe'», fährt die Sängerin weiter fort, «aber sie haben dafür für gutes neues Songmaterial gesorgt.» Die neuen Songs seien nicht melancholisch, aber schon etwas nachdenklich. «Es wird zwölf coole Rock’n’Roll-Tracks drauf haben», verspricht sie, denkt kurz nach und meint: «Unser erstes Album war eher etwas poppig angehaucht. Und jetzt werden wir immer rockiger.» Zwei der neuen Songs sind übrigens auf MySpace zum anhören bereit. «Gespielt haben wir heute nur Songs von den letzten Alben. Die neuen wollen wir erst spielen, wenn die Scheibe auch wirklich ready ist.»

Lesley ist in der Band hauptsächlich für die Lyrics verantwortlich. «Die Musik entsteht aber als Gemeinschaftwerk.» Beim neuen Album hat die Band ihren Part bereits erfüllt – die Sounds sind im Kasten. Aber Lesleys Stimme fehlt noch. «Wir sind jetzt eben dran und ich bin bereits am zehnten Song von zwölf. Aber fertig bin ich noch lange nicht, denn es fehlen noch die Backing Vocals und und und… Es gibt noch viel zu tun. Aber es macht riesigen Spass mit dem neuen Material zu arbeiten.» Lesley nimmt den letzten Bissen ihres Sandwichs, denkt kurz nach und meint: «Ich habe das Gefühl, dass wir im letzten Jahr alle total gealtert sind. Wir sind erwachsener geworden und zwar mega schnell. Das wiederum hat uns musikalisch weiter gebracht.» Die Ursache sei wohl die 30er-Schwelle, «wo langsam alle daran schnuppern.» – «Du auch?», will ich wissen. «Nenei… schon noch nicht ganz. Aber es nähert», bemerkt sie keck.