7 Dollar Taxi: Taxi, Tee und sicher mehr wert als 7 Dollar

17.7.2011/Text: Kaa, Bilder: on-pictures.ch
Sie kommen aus Luzern, heissen Christoph, César, Simon und Tizian und spielen Musik, die einen an ins alte Grossbritannien katapultiert. Rock vom Feinsten, man hört gerne hin. Am Gurtenfestival auuf dem Berner Hausberg sind die Jungs zum ersten Mal und sie sind sichtlich begeistert: „Der Gurten ist cool. Es fühlt sich speziell an, hier zu sein. Heiss, kalt und irgendwie alles durcheinander. Es ist etwas ganz anderes, als die anderen Festivals, die wir bisher gespielt haben. Viel grösser halt auch“, schwärmt Christoph und erzählt weiter: „2003 haben wir uns zum Ziel gesetzt, einmal auf den Gurten zu kommen. Es gab deswegen sogar einen Bericht in der neuen Luzerner Zeitung. Und nun haben wir es geschafft. Das ist schon ein tolles Gefühl.“ Die Band lacht und Tizian ergänzt: „Das nächste Ziel ist die Hauptbühne – nächstes Jahr.“
7 Dollar Taxi am Gurtenfestival
Dass sind auch eine andere Seite haben, zeigen die Jungs mit ihrem neusten Marketing-Gag. Zwar nicht sehr rockig, dafür umso schmackhafter. Seit dieser Woche kann man Tee kaufen. Tee der zu ihrem aktuellen Album „Well, it’s about the time“ passt. Auf dem Cover sind die vier mit einer Teetasse – englisches Geschirr, natürlich – zu sehen. Gemütlich sitzen sie da und geniessen den Tee, der nach Orangen- und Grapefruit riecht. Christoph erklärt: „Tizian hatte den Idee für den Albumtitel. Dieser passte zu unserer Geschichte in England und deshalb haben wir uns überlegt, was dazu passen würde. Tea Time, das Gemütliche, wäre dann das Gegenteil. So kamen nach und nach Dinge zusammen, die uns zu diesem Bild brachten. Den Tee kann man seit diesem Montag kaufen und das Echo ist positiv.“ Kein Wunder, sie sind auch die erste Band, die so etwas alltägliches als Marketinggag verwendet. „Wir wollten bewusst etwas machen, was nicht jeder hatte, so spricht man drüber“, erzählt César und die Jungs lachen.
7 Dollar Taxi live am Gurtenfestival
„Well, it’s about the time“, ein Album, das es in sich hat. Drei Jahre hat es gedauert, vom letzten bis zu diesem. Eine lange Zeit, die sich aber gelohnt hat. Zwei Jahre hätten sie auf Grund des Vertrages in England „verplämppelet“ erklärt Tizian. 2008 haben sie angefangen, im Ausland zu spielen. Zuerst in Deutschland, dann in England. „Als wir zum dritten Mal in England waren hat uns ein Manager angesprochen, der uns unter Vertrag nehmen wollte. Der Vertrag nahm aber immer nur ein klein wenig Formen an. Nun können wir endlich unterschreiben. Die siebte Version“, erklärt Christoph. Das Ganze habe viel Zeit gekostet, und darum hätten sie an diesem Album länger gehabt. Da sei halt auch noch die Wirtschaftskrise gewesen und das Label hätte kein Geld gehabt. Er erzählt weiter: „Wir haben dann aber mit viel Energie daran gearbeitet und uns voll auf die Schweiz konzentriert. Das hat sich gelohnt“.
7 Dollar Taxi live am Gurtenfestival
Sie sind Schweizer, aber kein einziges Lied ist Deutsch, machen sie das, weil es „in“ ist? Christoph wehrt sich: „Es gibt zwei Lieder von uns in Mundart Wir haben den Soundtrack zur ersten Aktion 72h geschrieben und gesungen und seit Neuestem gibt es auch eine FCL-Hymne von uns. Man kann uns also nicht vorwerfen, wir würden nur Englische Songs bringen.“ Tizian ergänzt: „Aber in Englisch tönt es halt einfach schon besser.“ Und sie lachen wieder.
7 Dollar Taxi live am Gurtenfestival
Auf dem Gurten sind 7 Dollar Taxi gerade richtig, an diesem Festival, wo die grösste Open-Air-Jugendherberge steht .Im letzten Jahr haben sie ihre Single „Looking like you need some sleep“ herausgebracht. Ein Song der den Tagesablauf einer jungen Frau zeigt, die eigentlich Schlaf nötig hätte. Es ist der offizielle Soundtrack der Schweizer Jugendherbergen. Das Projekt hat ihnen grossen Spass gemacht: „Wir konnten uns voll und ganz damit identifizieren. Wenn wir unterwegs sind, schlafen wir oft in Jugendherbergen, wir wissen, von was wir singen“, erklärt Christoph. Und Tizian ergänzt schmunzelnd: „Für Elmex würden wir auch gerade noch Werbung machen, aber Werbung machen hat auch Grenzen. Wir müssen uns mit dem Projekt identifizieren können.“ Das passt. Schlafen werden sie trotzdem nicht auf dem Zeltplatz: Christoph plaudert „Nein, wir schlafen in einem schönen Hotel. Es ist wirklich genial. Ein Vierstern-Hotel, als wir vorhin mit Gummistiefeln ankamen, wurden wir schon ein bisschen komisch angeschaut.
7 Dollar Taxi live am Gurtenfestival
Den Festivalsommer haben sie am Festi’Neuch, Anfang des Monats eingeläutet: Müde sind sie nach sechs Festivals noch nicht. Der Sommer geht für die Luzerner weiter. In Schaffhausen, Zürich, Fully und Morges. Sie freuen sich. „ Diese Festivalsaison ist für uns etwas Besonderes. Es macht uns grossen Spass, so zu spielen. Natürlich ist nicht alles so gross, wie der Gurten, aber wenn das Wetter schön ist, sind Festivals etwas wunderbares“, meint Christoph dazu. Im Winter in den Clubs und im Sommer an Festivals zu spielen, sei das was ihnen wirklich gefalle. Es sei die perfekte Abwechslung, so könne man richtig auftanken. Auftanken, das ist für diese Band eine gute Idee, denn auch nach diesen Festivals ist keine Pause angesagt. Christoph erzählt: „Wir müssen dran bleiben, im Spätherbst möchten wir ins Ausland. Deutschland und England wären das Ziel. Wir müssen proben, wir haben viele Songideen, die wir mal spielen müssen, kreativ sein ist nun angesagt.“ Und einen Traum – neben der Hauptbühne auf dem Güschä – haben sie auch noch. Live in Japan spielen. Da, wo sie schon ein Album herausgegeben haben und die Leute es geliebt haben… Wie hier auch…
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