Aloan – Pretty Freaks (Muve/Swiss Arthur Prod)
Text: Ko:L
Bild: Cover
Letztes Jahr wurde die Deutschschweiz auf das Genfer Trio aufmerksam, als es am Gurtenfestival zu spatter Stunde auf der Waldbühne einen zauberhaft-my(s)tischen Gig präsentierte. Jetzt läuft die Single „Swinger“ aus dem kommenden Album „Pretty Freaks“ auch auf hiesigen Radiostationen auf und ab: Aloan sind drauf und dran, sich diesseits wie jenseits des Röschtigrabens fest zu installieren. Trip Hop steht auf der musikalischen Flagge der Band um Sängerin Lyn M. Aber auf dieser Flagge steht auch Electro Pop. Und irgendwo drücken sogar Elemente der schlichten Singer-Songwriterei durch („Try not to forget“). Luftig leicht s(ch)wingt sich sich Lyn durch die 13 Songs, mal klopft Amy Winehouse im Hinterkopf des Hörers an, mal Moloko, mal Portishead. Und wenn Rapper David zum Zug kommt, erwachen unweigerlich Erinnerungen an die die Anfänge von Faithless. Aloan auf Grund solcher Vergleiche des Plagiats zu bezichtigen, wäre derweil völlig falsch. Vielmehr hat es die Genfer Band in ihrer mehr als zehnjährigen Geschichte geschafft, einen ganz eigenen, Identität stiftenden Sound zu kreieren. Dass sie dabei von den Besten gelernz haben, kann ihnen niemand zum Vorwurf machen. Dass sie dabei urplötzlich auf Augenhöhe mit den Besten stehen, verdient ein grosses Kompliment. Pretty Freaks kommt am 2. Oktober in die Läden.