Andy Trinkler – Private Earthquake
Text: Ko:L
Bild: Cover
Es ist einer dieser Sonntage. Das Formel 1-Rennen ist gelaufen, draussen scheint die Sonne, aber der Wind heult dermassen um die Ecken, dass nicht einmal daran zu denken ist, nach draussen zu gehen... Dabei würde sich der Stapel mit CDs, der zur Besprechung bereit liegt, wesentlich besser abarbeiten lassen mit etwas luftiger Leichtigkeit, der Sonne auf dem Bruskorb und der Kippe im Mundwinkel. Irgendwie ist alles etwas echter beim Schreiben draussen auf der Terrasse. Und während die Finger auf der Tastatur und die Gedanken im Kopf vor sich hinwandern und völlig andere Wege gehen drängt sich plötzlich diese Hammond in die Gehörgänge, dieser frische Gesang und der Sound von - ja, es ist der Sound von Freiheit. Auch wenn der Text immer noch im Wohnzimmer entsteht, mit dem Rücken zum Fenster, so ist doch mittlerweile die Tür zur Terrasse geöffnet – und der Duft von Freiheit macht sich im Raum und im Kopf breit. Es sind insgesamt 11 Songs, die Andy Trinkler zu seinem „Private Earthquake“ zusammengestellt hat – nach einem Erdbeben in eigenen Keller, wie er selber schreibt. Trinkler ist herabgestiegen in sein Archiv und hat seine bisherigen Veröffentlichungen „Outlaw“ (1990), „Got two reasons“ (1994), „In the middle of nowhere“ (1995) und „Shortcuts“ (1999), sowie unveröffentlichte Live-Aufnahmen aus der Mahogany Hall hervorgekramt, ging nach Murten zu Techniker Roland Jost im DonMartin Studio in Murten und machte sich daran, 11 Songs auszusuchen und für „Private Earthquake“ zusammenzustellen. Entstanden ist eine wunderbare Sammlung von Kleinoden, irgendwo zwischen Country, Bluegrass und SingerSongwriter; Songs, die eben solch unspektakulär schöneen Sonntage zu unvergesslich schönen Sonntagen werden lassen.