Anna Rossinelli - Marylou (Universal Music)

4.5.2013; Text: Monthy, Bild: Cover
Cover Marylou von Anna Rossinelli
Das zweite Album des Basler Trios Anna Rossinelli (Vocals), Manuel Meisel (Gitarre) und Georg Dillier (Bass) verleugne die "Gipsywurzeln des Debutalbums nicht und blabla"... - Gemeint ist damit ein luftig leichter Pop mit viel südländischem Flair wie man ihn ansatzweise von Emiliana Torrini ("Jungle Drum") oder Yolanda B Cool ("We don't speak Americano") kennt. Noch treffender - da von organischer Musik unterlegt - ist aber wohl der Vergleich mit der Hillbilly Moon Explosion, die immer schon den einen oder anderen Italo-Amerikanischen Song mit viel Temperament und Lebensfreude auf ihren Alben platziert hat. Witzigerweise tönt die Männerstimme in "Burn this City down" auch gleich noch nach HME-Gastsänger Sparky... Dieses Kleidchen - beziehungsweise einige Varianten davon präsentiert in einer dieser Modeschauen, die jede Freundin gerne mit ihrem Freund veranstaltet - steht Anna in mehr als der Hälfte der Songs so gut, dass man gleich das Gefühl hat, man verliere den roten Faden, wenn es nicht nach Spaghetti Western oder "Drei kleine Italiener" tönt. Auch Annas Stimme offenbar mir ein ähnliches Paradoxon: Sie ist so schön, dass sie bei einigen Songs, wo es ein bisschen rattern dürfte, fast zu samtig daher kommt. Obwohl sie sich dann auch hörbar um den "Dreck" bemüht und an sich sehr interessante Schatten hat. Nicht dass es für die einzelnen Songs etwas ausmachen würde. Aber ich hätte mir irgendwie fast gewünscht, dass Anna und Co daraus ein Konzeptalbum machen. Nun gibt es Songs wie die an Lana del Rey erinnernde Ballade "So damn pretty" oder "She's so him", die als Singles hundert Prozent wasserdicht sind, aber nicht ganz so sehr aufs Album passen. Aber vielleicht bin ich in der Hinsciht ja auch einach ein Purist...
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