«Der Blues meiner Band steckt in diesen Songs»

Fernando von Arb
Emi - Nandos Schnönheit am Bass
Die Fernando von Arb Band - noch ohne Gittarist Christian
Text: Debi
Bilder: FvA
Am Samstag 21. Januar, 2006 lässt Fernando von Arb mit Band im «Kick Down» die Saiten klingen. Im Interview erzählt der Ex-«Krokus»-Leadgitarrist, wie er mit Erwartungsdruck umgeht, seine Band mit Covers – und was ihn jung hält. Er kanns nicht lassen, und das ist gut so: Der Mann, der Krokus als Gitarrero und musikalisches Hirn so richtig zum Rocken brachte, greift wieder in die Saiten. Mit seiner neuen Band, die schlicht nach ihm selber benannt wurde, tingelt er durch die ganz kleinen Schweizer Clubs. Und macht im «Kick Down» in Brienz halt – wo das jüngste Mitglied der Band, Gitarrist Christian Fluri, erst zum vierten Mal mit den anderen Bandmitgliedern auf der Bühne steht. Die anderen, das sind Gitarristin Emi Kiossovska und Tobi Knuchel, der Drummer. Zusammen steht das Quartett für schnörkellosen, energiegeladenen und bisweilen auch rauen Girarrenrock der alten Garde.
Fernando von Arb, mit Deiner eigenen Band hast Du nach «Krokus» ein ganz neues Kapitel aufgeschlagen...
Ja, ich habe mir damit einen lang gehegten Wunsch erfüllt, den ich vor mir hergeschoben habe. Wir spielen zurzeit zu viert in der ganzen Schweiz in kleinen Clubs. Es gehört zur guten Schule, ganz unten anzufangen – wir spielen uns live die Sporen ab. Mit fast 53 Jahren bin ich der Älteste, der Band-Papi. Das hält mich und meine Seele jung.

Das Publikum sieht in Dir den ehemaligen Bandleader und Songwriter der erfolgreichsten Schweizer Rockformation und setzt dementsprechend Erwartuungen in Dich. Wie gehst Du damit um?
Der Druck lastet in erster Linie auf der Band. Sicher sind da gewisse Erwartungen, der Erfolg von «Krokus» haftet uns an. Damit müssen wir leben, denn eigentlich ist das ja auch gut. Meinen Teil, den ich damals eingebracht habe, bringe ich auch heute mit ein, in meine eigene Band. Es ist also derselbe Stil, der gleiche Gitarrensound, der uns prägt.
Du spielst im Moment aber keine Songs von «Krokus» mehr, sondern Coversongs aus vierzig Jahren Rock’n’Roll...
Ich wollte etwas ganz Neues machen – nach Lust und Laune, quer durch ‹Chrut und Chabis› der Rock’n’Roll-Geschichte. Es sind ja auch nicht einfach Covers, es steckt der Blues meiner Band in diesen Songs, geprägt durch mein Temperament.

Bedeutet das keine Songs mehr aus Deiner eigenen Feder?
Das heisst es nicht, nein. Ich bin immernoch Songwriter und habe viel Material, das wartet. Erst werden wir uns musikalisch die Sporen abverdienen. Und wenn ich eine CD mache, werden das grösstenteils meine eigenen Sachen sein, doch.
Was bekommt das Publikum denn bis dahin live zu hören?
Wir treten mit zwei Sets auf. Das erste erste baut eher auf ‹zartere› Blues-Nummern, während wir im zweiten unsere ganze Stärke ausspielen können – die ganz alten Rock’n’Roll-Nummern, beispielsweise von Chuck Berry. Das ist es, was das Publikum liebt. Übrigens besteht das nicht einfach nur aus ‹Angegrauten›, sondern auch aus Jungen um die 20.

Fernando von Arb Band im «Kick Down» Brienz: Konzertbeginn 22 Uhr, Eintritt 20 Franken, Tickets an der Abendkasse.
Copyright trespass.ch [br] Source: https:// https://www.trespass.ch/de/bands-a-z/a/fernando_von_arb/der_blues_meiner_band_steckt_in_diesen_songs.htm