Bandit – Dr letscht wos git (Nationmusic)
Text: Ko:L
Bild: Cover
Mit einem Wort: Was Bandit auf seinem ersten Solo-Album abliefert, ist gewaltig! Der Glarner Zigerschlitz-Rapper, bisher bekannt als ein Drittel von Luut & Tüütli, geht mit „Dr letscht wos git“ den Weg, den das Trio eingeschlagen hat, konsequent weiter. Weg von klassischem Schubladendenken und einfältigen BumBum-Beats hin zu einem virtuosen Mix aus Elektro (Anspieltipp: „Min Shit“) und HipHop. Auch wenn der Titel „Dr letscht wos git“ womöglich etwas gar hoch gegriffen ist, so beweist Bandit über die gesamte Strecke, dass 15 Jahre Erfahrung nicht spurlos an einem Rapper vorbeigehen. Big Beats & Boobs finden wohl ihren Platz auf „Dr letscht wos git“. Doch das ist nur Bandits halbe Wahrheit. Die andere Hälfte beleuchtet das nicht immer leichte Leben eines italienisch-stämmigen Secondos und Milan-Fans im Schlitz („Italomix“) und die nicht immer strahlend sonnigen Seiten des Business, das selber in der kleinen Schweizer Rapper-Familie bisweilen ein echtes Drecksgeschäft sein kann („Müäd“). Aber 15 Jahre mitten drin lassen das ganze Schauspiel auch mit einer gewissen Distanz betrachten – und des Pudels Kern erkennen und herausschälen („Mini Musig“). Und wenn sich Bandit Teutonen-Legende Kool Savas an seine Seite holt, wird auch dem letzten Zweifler klar: Wir können mit den Grossen mithalten! Locker.