Bandit – Zrugg id Zuäkunft (Nationmusic)

Text: Ko:L
Bild: Cover
CD-Cover: Bandit - Zrugg id Zuäkunft
„Dr letscht wos git“ ist zurück. Zwar ist nur mehr als ein Jahr vergangen, seit der Man der Luut&Tüütli-Crew sein Solo-Debut an den Start geschickt hat – aber schon jetzt hat man den Eindruck, es sei eine Ewigkeit vergangen seit damals. Zumindest, wenn man Bandits Texte genauer anhört. Der Glarner ist definitiv kein Kind von Bescheidenheit – sein Glaube, die Rettung des Schweizer Rap zu sein, ist tief in ihm verwurzelt. Nun: Der Mann liefert einige Argumente, die diese These bestätigen. Fette Beats, Lust an elektronischen Vibes – ohne dabei aber die Roots, die direkte und schnörkellose alte Schule zu verleugnen. Bandit ist auch auf „Zrugg id Zuäkunt“ was er schon auf seinem Erstling war: Eine grundehrliche Seele, die aus ihrem Herzen keine Mördergrube macht. Schattenseiten werden genauso schonungslos aufgedeckt, wie die eigenen Qualitäten hervorgehoben werden. Erfrischend ist der Gastauftritt von Phenomden, der mit „Rudeness“ beweist, dass er eigentlich mehr auf dem Kasten hätte, als der langsam einsilbig zu werden drohende Riddim-Vocalist zu sein, der er heute in den Ohren vieler ist. Überraschend ruhig, ja richtiggehend besinnlich kommt das Gastspiel der deutsch-rumänischen Partynudel Miss Platnum daher. Und genau da liegt die grosse Stärke von Bandit und „Zrugg id Zuäkunft“: Der Mann schafft es immer wieder, einen zu überraschen und Hinhör-Momente zu kreieren. Und das macht gute Musik aus.
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