Bischfrisch: „Schlussändli zällt z'Fäscht“

20.8.2011/Text: Ko:L, Bilder: adrenaline-pictures.ch
Bischfrisch am Openair Gampel
Bereits zum zweiten Mal haben Bischfrisch für das Openair Gampel einen Song geschrieben, bereits zum zweiten Mal hosten sie in der Bockbar DIE Walliser Party am Openair in Oberwallis: Daniel Blatter und Marco Mazotti haben es sich auf die Fahne geschrieben, „iischi Party“ nicht zu einer leeren Floskel verkommen zu lassen, sondern den Slogan des Openair Gampel mit Leben zu füllen – oder bwie Blatter es formuliert: „Dass der Slogan eine Melodie erhalten hat.“ Und damit sie dies nicht alleine Tun mussten, holten sie heuer praktisch alles, was ennet dem Lötschberg richtig grosse Nummern sind, in der Üsserschwiiz aber meist völlig unbekannt, auf die Bühne der Bockbar. Z'Hansrüedi, A.F, z'Personal, Bzar oder Eliane Amherd sind nur einige wenige Walliser Namen, die das einheimische Publikum zu begeistern wussten. Party hard hätte wohl die Devise in England gelautet. Im Wallis hiess es „iischi Party“ und bewies einmal mehr eindrücklich: Grössere Festhütten als die Walliser gibt es in der Schweiz nur wenige.
Bischfrisch am Openair Gampel
Mit seiner Aussage, „Schlussändli zällt z'Fäscht“ untermauert Marco Maso Mazotti diese Feststellung. Dabei haben Blatter und Mazotti neben der gemeinsamen Party eine noch eine ganz andere Vision. „Es wäre schön, wenn das Publikum ausserhalb des Wallis sehen würde, dass es neben Sina und Stefanie Heinzmann noch andere Künstler im Wallis gibt“, sagt Maso, „Künstler, deren Musik ganz und gar und komplett von hier kommt – und nicht von einer Crew aus Zürich oder gar Deutschland mitgetragen und -verbreitet wird.“ Was im ersten Moment nach einem Hauch von Frust tönt, will Maso aber nicht so verstanden haben. „Frust? Überhaupt nicht – im Gegenteil. Ich bin wahnsinnig stolz, dass wir für das Festival hier jetzt schon zwei Songs machen durften und dass die Leute vor allem den letztjährigen mittlerweile recht gut kennen zu scheinen. Wenn wir so den Sprung in die Ohren der Üsserschwiizer schaffen – und am Schluss auch auf die Bühnen ennet dem Lötschberg, dann sind wir mehr als happy.“ Und er betont: „Wir sind den Veranstaltern hier extrem dankbar, dass sie uns nicht nur die Möglichkeit für diese Auftritte am Openair Gampel geben, sondern auch das Vertrauen, einen Teil des Programms mit zu gestalten.“
Bischfrisch am Openair Gampel
Bloss: Die Auftritte von Bischfrisch und ihren Mitstreitern in der Bockbar sind zum grössten Teil von Wallisern besucht. „Es ist doch egal, ob wir mit Leuten aus dem Wallis, Freunden und Kumpeln feiern, oder ob die Menschen, die uns in der Bockbar hören von ennet dem Lötschberg kommen“, sagt Dani Blatter. „Wichtig ist, dass wir mit unserer Musik den Leuten Freude bereiten können. Wenn sie dank uns den Kanton neu oder überhaupt von Grund auf entdecken, umso schöner.“
Bischfrisch am Openair Gampel
Allerdings steckt hinter den Auftritten von Bischfrisch und ihren Gästen am Openair Gampel mehr, als nur einfach gemeinsames Instrumente einstecken und ein wenig losblödeln. „Diverse Künstler haben extra für die Auftritte hier am Festival eigene, neue Songs geschrieben“, sagt Dani Blatter, „zum Teil sogar zum ersten Mal überhaupt in Mundart.“ Gleichzeitig habe man auch die gemeinsamen Arrangements und Auftritt intensiv vorbereitet – und zum Teil auch eigene Grenzen erkannt. „Als Eliane Amherd mit ihrem jazzigen Sound kam, war relativ rasch klar, dass sie selber Gitarre spielt und nicht ich“, sagt Blatter mit einem Lächeln. Ja, dass harte Arbeit hinter der Walliser Promo in der Bockbar steckt, wird im Gespräch mit Blatter und Mazotti bald klar. Im Hintergrund grinst derweil der Mann, der auch mit ihnen auf der Bühne steht – aber möglicherweise als einziger Künstler des diesjährigen Openair Gampel auf allen drei Bühnen steht: Rapper Bzar hat neben der Bockbar auch auf der Haupt- und der Playstation-Bühne noch einen Auftritt.
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