Blues Max – Bonus (Soundservice)
Text: Ko:L
Bild: Cover
Wenn Max Werner Widmer zum „Mukermäntig“ anstimmt – wobei anstimmen nicht genau der richtige Ausdruck ist, weil Max mehr erzählt, als singt – also, wenn Max Werner Widmer zum „Mukermäntig“ ansetzt, dann tun sich Welten auf. Von Abgründen zu schreiben, wäre zu hart, aber die Welten, in die Max Werner Widmer – besser bekannt als Blues Max – eintaucht, sind nicht nur schöne. Zum Beispiel eben jene des Montag Morgens, der gerade für Musiker oft mehr als beschwerlich ist… Das Schöne beim Blues Max ist nun, dass sich die ganze vertrackte Situation bald wenigstens halbwegs in Minne auflösen kann; es tut bald „nüme weh“. Es sind Geschichten am Rand zwischen Tragik und Komik, die Blues Max auf seinem ersten Album nach einer siebenjährigen Pause aneinanderreiht. 16 an der Zahl, mal knapp anderthalb Minuten lang („Maschine“), mal mehr als elf Minuten lang („Mukermäntig“). Musikalisch balanciert der Zürcher Blues-Komiker auf dem Grat zwischen erdigem Blues und federleichter Liedermacherei; Bewährtes soll man bekanntlich nicht ändern, nur um des Änderns willen. So integriert Blues Max auch Polo Hofers „Wägem Gäld“ in einen schlichten und dezenten Blues – und haucht der Nummer damit neues Leben ein. So wird das neue Blues Max-Album zu einem tatsächlichen Bonus im Sinn eines echten Mehrwerts für Lieberhaber seines Sounds – und nicht nur zu einer augenzwinkernden Parodie auf (noch) gültige Salärsysteme, wie es der Titelsong ist.