Brandhärd und Mamoney: „Alles ist auf uns zugekommen.“

Text: Kaa
Bilder: PartyGuide.ch
Drei Jungs aus Basel und eine Leidenschaft: Die Musik. Seit nun schon 10 Jahren sind Fetch, der Rapper, Fierce, der Beatproduzent und DJ Johny Holiday als Brandhärd unterwegs. Als brachial, melancholisch und energiegeladen beschreiben sich die drei Jungs selber. Am Namen Brandhärd sei Johny schuld. „Ich habe einen doppeldeutigen Namen gesucht, und Brandhärd als Zentrum des Feuers, als Mitte, wo alles seinen Ursprung hat, kam mir dann für unsere Band gelegen.“ Angefangen hat alles sehr unspektakulär. „Wir haben in Schönenbuch gratis einen Luftschutzkeller zur Verfügung gestellt bekommen, wo wir einfach als Hobby drauflos rappten und mixten. Daraus ist dann schlussendlich mehr als nur ein Hobby geworden“, erzählt Fetch.
Brandhärd live
Rap ist für sie die Möglichkeit, live das zu machen, was sie gerne wollen. „Es ist der Musikstil, der uns die Möglichkeit offen lässt, dank der Elektronik immer aufs neue kreativ zu sein und uns zum Teil auch spontan auf der Bühne den Raum lässt, etwas zu machen, was wir noch nie zuvor gemacht haben“, erzählt Fierce. Für ihn ist es auch okay, wie es ist. „Klar gibt es Leute, die finden, man könne mit Instrumenten genau so viel machen, wenn nicht sogar mehr. Für mich ist aber das Beatmixen das, was mir am Ganzen Spass macht und ich kann es mir anders nicht mehr vorstellen.“ Fetch ergänzt: „Für uns ist die Musik die Möglichkeit, uns mit zu teilen; zu sagen, was wir denken und somit auch ein Stück weit ein Ventil“.
Brandhärd live
Der Hip-Hop und der Rap eignen laut den Jungs sich zum Beispiel optimal, um den Jugendlichen etwas mit zu teilen. Und das machen sie auch gerne. „Für uns ist klar, dass wir den Jugendlichen gerne etwas weitergeben möchten. Allerdings sollte es nicht zwanghaft so sein, dass sie unsere Meinungen eins zu eins übernehmen“, erzählt Johny. Fierce meint: „Wir wollen den Jugendlichen eine Sicht der Welt anbieten und über diese sollen sie sich dann Gedanken machen. Sie sollen sich überlegen, wie sie dazu stehen und was sie darüber denken, aber sie sollen nicht einfach unsere Meinungen übernehmen, wir wollen ihnen lediglich Denkanstösse liefern“.
Brandhärd live
Ihr neues Album „Même Sang“ haben sie mit dem Kameruner MC Mamoney herausgegeben. Durch einen Kollegen, der zwei Monate in Kamerun eine Arbeit über Rap in diesem Land geschrieben hat, haben sie von ihrem derzeitigen Partner erfahren. „Mamoney bringt den Beat aus seiner Heimatstadt, Yauondé, der Hauptstadt von Kamerun, mit in unsere Basler Musik“, erzählt Fetch. Diese Mischung ist gewollt, dies zeigt auch der Titel des Albums, welcher soviel wie „gleiches Blut“ bedeutet. „Wir sind sehr aufgeschlossen und hatten die Möglichkeit zusammen mit Mamoney ein Projekt zu teilen, diese Chance wollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen“, sind sich die drei einig. „Ein Album war gar nicht geplant, wir haben einfach alles auf uns zukommen lassen und haben geschaut, was aus unserer gemeinsamen Musik entsteht“, erklärt Johny. Dennoch sind sie heute glücklich über diese Album, welches ihnen durch und durch gelungen ist. „Für uns ist es ganz klar ein Zeichen, welches für die ganze Welt wichtig wäre: Arbeitet zusammen, zieht alle an einem Strick, dann kommen überraschend tolle Ergebnisse heraus, die ihr nie erwartet hättet“, verrät Fetch.
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