Breitbild ist Musik – auch wenn's HipHop ist

Text: Ko:L
Bilder: Ty Ngo, foto-session.ch
HipHop mit Gitarren: Breitbild Live
Im Bünderland hats Berge. Und Seen. Und Städte. Die Bündner sprechen zwei Sprachen. Wegen ihrem Dialekt liebt die Schweiz die Bündner. Im Bernbiet hats Berge. Und Seen. Und Städte. Die Berner sprechen zwei Sprachen. Wegen ihrem Dialekt liebt die Schweiz die Berner. Im Bündnerland gibts Mundartrockbands. Alte wie Mayday. Junge wie Bündnerflaisch. Im Bernbiet gibts Mundartrockbands. Alte wie Polo Hofer. Junge wie Plüsch. Im Bündnerland gibts ne gewaltige Ladung an Hip Hop. Zum Beispiel Sektion Kuchikäschtli, Gimma oder Breitbild. Im Bernbiet gibts ne gewaltige Ladung an Hip Hop. Zum Beispiel Wurzel 5, Churchhill oder Kutti MC.
HipHop mit Bass: Breitbild live
ABER: Im Bernbiet gibts mehr und vor allem grössere bekannte Musikfestivals. Zum Beispiel den Gurten. Deshalb durften Breitbild dieses Jahr am Gurten spielen – und erst noch am Donnerstag Nami. Als Opener um 14 Uhr. Fakt ist: Die Berner lieben HipHop. Ob jetzt Berndeutsch oder Bündnerdeutsch. Folge: Es hatte ein ziemliche „Scshwetti“ Leute vor der Gurten-Hauptbühne, als Breitbild zu zehnt die Bühne enterten.
HipHop mit Attitüde: Breibild live
Thom, Vali, Phlegma und Hyphen haben das Publikum rasch im Sack – spätestens mit dem Bekenntnis „Bärner Meitschi si die schönschte“. Im Hintergrund sorgen DJ Jäger – er komplettiert die Breitbild Stamm-Fünf – und Toshmann & Rabbit, eine fette fünfköpfige Liveband für den richtigen Groove. Und da wird nicht nur gehippt und gehoppt auf der Bühne, da darfs zwischendurch auch mal gewaltig rocken – obwohl Toshmann & Rabbit eigentlich aus dem Jazz kommen. „Das ist halt durch Freundschaft entstanden“, erzählt Drummer Monk. „In Chur gibts an jede Ecke einen Bandraum. Da schaut man vorbei und jammt gemeinsam.“ So sei schlussendlich auch die Zusammenarbeit mit Breitbild entstanden. Eine Zusammenarbeit, die viel Freude, aber auch viel Aufwand mit sich brachte, wie Phlegma erzählt: „Wir waren lange im Übungsraum und bastelten und tüftelten und versuchten, all unsere musikalischen Vorstellungen so aufeinander abzustimmen, dass am Ende jeder dahinter stehen kann – bis wir sagen konnten ´Doch, das ist HipHop, obwohl´s instrumental ist´ und bis sie sagen konnten ´Doch, das ist Musik, obwohl´s HipHop ist´.“ Eine Aussage, die trotz ihrem Wahrheitsgehalt für Lacher am Tisch sorgt.
Phlegma
Eigenbrödeln ist sowieso nicht das Ding von Breitbild. Modo, Renni oder Gaugehill waren am Gurten als Gäste auf der Bühne mit von der Partie. „Das ist eigentlich der Normalfall bei uns“, erzählt Phlegma. „Es ist halt ein Geben und Nehmen, ein Zusammenhalt, diese Szene ausmacht. Wir konnten oft mit anderen mit und jetzt können wir mal was zurückgeben.“ HipHop sei halt eher ein Crewdenken und es gehe um einen grösseren Zirkel, als anderswo. „Es hat sich halt im Rap einfach so eingebürgert“, sagt Hyphen, „warum weiss ich ehrlich gesagt auch nicht.“ Unter dem Stichwort „Nachwuchsförderung“ startet Phlegma dann doch noch den Versuch einer Erklärung: „Wir kamen überhaupt erst auf Bühnen, weil wir als Gäste eingeladen wurden. So können jetzt jene, die auf grossen Bühnen stehen wieder Jungen eine Chance geben.“ Aber am Ende gehe es bei Featurings auf der Bühne auch darum, Freundschaften zu pflegen: „Wir sehen uns nicht so viel. Da bieten sich Konzerte als Gelegenheiten halt an...“
Breitbild: Say yeah!
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