Nils Burri ziehts nach Deutschland
7.2.2013/Text: Ko:L, Bilder: Trespass-Archiv
«Mit der Tour durch Deutschland und Österreich geht für mich ein weiterer grosser Traum in Erfüllung», sagt Nils Burri. Der 27-jährige Musiker ist derzeit mit den Songs aus seinem aktuellen Album «Maybe Someday» unterwegs, «erfolgreich», wie er betont. «Mit den CD-Verkäufen bin ich sehr zufrieden, die Resonanz ist gut», sagt der 27-Jährige mit Frutiger Wurzeln, der seit drei Jahren in Steffisburg lebt. Anders als andere Künstler lebt Burri nicht von den Alben, welche in Läden verkauft werden, sondern vor allem von jenen CDs, die er an seinen Konzerten verkauft. «An Konzerten verkaufe ich ziemlich genau zehnmal mehr CDs als in den Läden», sagt Burri.
Die Liveauftritte sind es, wofür Nils Burris Leidenschaft brennt. Diese hat ihn dazu getrieben, die Kontaktdaten und Infos von 260 Konzertlokalen in Österreich und Deutschland zusammenzutragen. «Ich habe alle angeschrieben und die Tournee, die wir nun spielen können, komplett in Eigenregie zusammengestellt», sagt der Songwriter. Das Ergebnis: Zwischen dem 13. und 27.Februar spielen er und seine zwei Mitmusiker 14 Konzerte zwischen Dornbirn, Bremen, Lübeck und Berlin. «Auf den ersten Blick mögen 14 Engagements aus 260 Anfragen als mager erscheinen», sagt Nils Burri. «Aber wenn man bedenkt, dass keine CD von mir in Deutschland oder Österreich veröffentlicht wurde und mich schlicht kein Mensch kennt, bin ich sehr zufrieden.»
Bei dieser Einschätzung spielt bei Nils Burri die Erfahrung eine Rolle, die er einst als Programmmacher in der Alten Taverne in Adelboden gesammelt hat. «Da kriegte ich unzählige Anfragen von Bands aus Deutschland oder Österreich, die ich ablehnen musste, weil von vornherein klar war, dass uns diese Bands kein Publikum bringen würden.» Aber Publikum sei letztlich, was über Leben oder Tod eines Konzertlokals entscheide. «Darum noch einmal: Dass ich mit meinem Trio 14 Konzerte in Deutschland und Österreich spielen darf, ist grossartig.» Doch Fleiss alleine reicht nicht: Nils Burri betont, dass er die Tour ohne finanzielle Unterstützung von öffentlichen Institutionen und Geschäftsleuten nicht durchführen könnte.
Bevor Nils Burri aber auf Tour geht, kehrt er zu seinen Wurzeln zurück. Nach mehrjähriger Pause – «es hat sich einfach nicht mehr ergeben» – tritt der gebürtige Frutiger heute, 7. Februar, wieder einmal im Rustico-Pub in Frutigen auf. «Ich freue mich extrem, an den Ort zurückzukehren, wo ich mein allererstes Konzert spielen durfte», sagt Burri. «Ich bin sehr gespannt, wie das Publikum reagiert.» Einer wird Nils Burri ganz genau beobachten: Matthias Aellig vom OK des Vogellisi-Festivals in Adelboden. «Wenn ich meinen Job gut mache, kann ich vielleicht im nächsten Sommer dort auftreten», weiss Burri.