Peter Bloch – SpätZünder (Turicaphon)

Dass „Büetzer“, Ärzte und Weltenbummler Mundartmusik machen, ist nichts Neues. Eher ausser gewöhnlich ist, dass nun auch frühpensionierte Geschäftsherren in dieser Szene mitmischen. Das beweist, eine grosse Portion Mut und ein Tatendrang in sich zu haben. Schliesslich gibt es doch nichts Erholsameres, als den Ruhestand einfach im Liegestuhl zu geniessen und Musik aus der Stereoanlage zu konsumieren. Peter Bloch aus Basel ist einer, der die Motivation hat, es nochmals zu wagen. Mit 17 Jahren hat er den Rock’n Roll von Peter Kraus kopiert. Zehn Jahre später hängte er jedoch sein Musikerdasein an den Nagel und widmete sich voll seiner beruflichen Karriere. Und jetzt mit über 60 gibt er sein Comeback mit einem Album, dessen Titel selbsterklärend ist: „SpätZünder“. Dass es wirklich zündet und einschlägt, wird im dichten Gedränge des Mundartmarkts wohl eher schwierig sein, aber vermutlich ist das auch nicht das Ziel von Peter. Auf seiner CD besingt er, meist in erzählendem Rhythmus, seine Geschichten, Erlebnisse und Wünsche, die fast ein wenig strotzen von positiven Gedankengängen. Sei es das gemütliche Dasein des Sennen auf der Alp, das Traumhaus am Meer oder die Liebe, die ewig dauert. Texte, die durchaus ansprechen, die jedoch nicht wirklich tief gehen. Aber wieso soll Musik immer den Gefühlsblues oder Weltverbesserungsgedanken auslösen? Und sicher gehört Peter Bloch eine Auszeichnung für seinen Mut, diese CD-Idee durchzuführen. An Ideen fehlt es ihm übrigens sowieso nicht, der Musiker verkauft nämlich auch süsse Aprikosen.