Coal mit Eiger, Mönch und Meier
Text: Mel
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musicbild.li Letztes Jahr gab er als Gastmusiker der Band seines Bruders Burell sein Suppenalp-Debüt. Dass Coal aber weit mehr als nur der kleine Bruder ist, zeigte der junge Blonde am zweiten Suppenalpopenair ob Mürren. Umgeben von einer eindrücklichen Bergwelt, eröffnete der Innerschweizer die grosse und auch letzte Openairparty im Oberland und gab von Beginn weg gleich mächtig Gas. Dass das Publikum erst etwas zaghaft reagierte, lag einerseits daran, dass es auf den kanpp 2000 Metern über Meer bereits sehr frisch war und es (noch) nicht mehrere Tausend Personen hatte, hinter denen man sich verstecken konnte. Coal und seine Crew wussten aber mit den scheuen Oberländer Gästen umzugehen; schliesslich war der Abend noch jung und die Kafi-Schnapps Phobie erst in der Aufwärmrunde. „Kommt doch etwas näher“, munterte Coal seine Fans auf und meinte „schliesslich sind wir hier auf der Suppenalp alle ein wenig Freaks...“
Auf jeden Fall galt das Konzert des 25-jährigen Burschen als gelungener Auftakt zu einer langen und musikalisch hoch stehenden Openairnacht. „Es war echt cool für mich hier zu spielen“, ist auch Coal von der Alp im Blumental begeistert. „Im letzten Jahr war ich hier mit meinem Bruder, als Gast und ich habe es super gefunden - recht freakig und mit tollen Leuten im Hintergrund. Darum hat es für mich enorm Spass gemacht heute Abend.“
Dass Coal mit seinem Musikstil einmalig ist, ist unbestritten. Welchen Stil er aber pflegt und wie man seine Melodien am besten bezeichnet, ohne ihn gar zu beleidigen, ist jedoch nicht genau definierbar. „Also ich meine, ich mache Country Music, aber Country ist so ein riesiger Begriff wie Rock und Pop“, versucht sich der Blondschopf mit einer ersten Erklärung und sagt, dass man in der Schweiz oft missverstanden werde, wenn man den eigenen Stil als Country bezeichne. „Gerade letzthin hat mir einer in einem Interview gesagt ‚Ja du, der du Country-Schlager machst.’ Ich hätte den um... können.“ Er bezeichne sich einerseits als Singer & Songwriter, weil er mit akustischer Gitarre und Gesang seine Musikerlaufbahn begonnen habe. Da aber das wiederum ein sehr weiter Begriff sei, sei er einfach immer mehr von diesem Schubladendenken weggekommen. „Es gibt ja x-verschiedene Schubladen und schlussendlich ist das einfach eine Krücke für den Journalisten, damit er Musik in Worte fassen kann. Aber das ist ja sowieso nicht möglich“, schliesst Coal seine Erklärung.
Und wenn wir doch schon beim eigenen Stil sind, dann zählen sicher auch seine speziellen Tanzbewegungen auf der Bühne dazu. Was manchmal aussieht wie Gummiknochen oder streng einstudierte Ballettfiguren ist aber weder absichtlich, noch speziell eingeübt: „Also üben tu ich sicher nicht“, weiss der 25-jährige, „aber das ist nun bereits das zweitletzte Konzert auf der Rocket-Tour und dann ergeben sich halt so Sachen. Anscheinend ist’s eigen und das ist ja gut so.“
Auf die Frage, wie es nun mit Coal und seinen Mannen weitergehe, antwortete der musikalische Innerschweizer: „Zurzeit bin ich an Akustik-Demos von neuen Songs. Im Oktober gehen wir mit der Band ins Studio und im Januar gehe ich für vier Monate nach New York. Danach werden wir das neue Album aufnehmen und dann geht’s wieder los mit Spielen“, führt Coal seine Liste fort und meint, dass sie nun aber zuerst einmal Pause machen. „Wir hatten wirklich eine sehr gute Zeit“, schaut der Sänger und Gitarrist zurück, „und wir geniessen es richtig, noch ein wenig spielen zu können.“