Container6 - "die andere Mundartband"

Text: Nic
Bilder: Ko:L

Sie eröffneten das Thunfest auf dem Rathausplatz: Container 6 (Thomas Glatthard, Leadgesang und Gitarre, Christoph Kiser, Bassgitarre, Chäpel Hösli, Drums und Chrigel Perren, Leadgitarre und Gesang) aus Brienz. Vor ihrem Auftritt erzählten die jungen Mundartrocker von früheren Ereignissen, aktuellen Dingen und der Zukunft. Es entstand ein sehr lebhaftes und lustiges Gespräch. Wir wurden immer wieder unterbrochen durch Tombolaverkäufer, Serviertöchter und Thunfestbesucher. Eines sei laut den Brienzern klar: Spätestens im Herbst werde man von ihnen wieder hören, denn es sei etwas Grosses in Planung. Die Rede war von einem Plattenvertrag, einem Album und vielem mehr. Nähere Infos würden folgen, sobald sie spruchreif seien.

Die Brienzer stellen sich mir als die „andere Mundartband“ vor. Sänger Thomas Glatthard führt aus: „Da wir bei unserer Bandgründung keine andere Sprache beherrschten als Mundart, fingen wir so an.“ Mittlerweile zeichne dies Container 6 aus und sie würden ihren Entscheid nicht bereuen, in Mundart zu singen. Klar könne es vielleicht einmal Songs in einer anderen Sprache geben, denn Sprachen seien eigentlich schön, aber Mundart gefalle der Band am besten. Sie seien so einzigartig und hätten eine coole Mischung für das Publikum parat. Sänger Thomas beschreibt dies so: „Wir mischen unseren Sound mit unserer Sprache und nicht mit einer fremden. Ausserdem kann ich mich so textlich am einfachsten ausdrücken, denn in Mundart kann ich alles sagen. Vor allem kann ich meine Gefühle ausdrücken und muss nicht in eine Fremdsprache umdenken.“ Und das Publikum verstehe alles, was er singe. Thomas hat sich so intensiv mit seinen Texten beschäftigt, dass er sich entschied, eine Maturaarbeit mit dem Titel „ Wie entsteht ein Mundartsong?“ zu schreiben! Dabei geholfen hätten ihm Kuno Lauener von Züri West und Büne Huber von Patent Ochsner. Er habe sehr viel dabei gelernt und fühle sich nun viel sicherer beim Texten.

Erlebt haben die vier jungen Musiker bereits einiges. Sie gewannen zwei Wettbewerbe („Lautstark.be“ und „MobileAct“), wobei ihnen der Gewinn des „MobileActs“ einen 20-minütigen Auftritt im Hallenstadion Zürich vor Christina Aguilera bescherte. Sie seien alle total überrascht gewesen und konnten es kaum fassen, dass sie wirklich gewonnen hatten. Die Mundartband ist sich einig: Das Konzert im Hallenstadion sei ausser Konkurrenz. Es sei sogar schwierig, sich noch daran im Detail zu erinnern. Sie betonen, dass sie sich keineswegs zu schade seien in kleinen Clubs oder sonstwo zu spielen. Im Hallenstadion sei alles sehr anonym gewesen und der Kontakt zu den Leuten habe gefehlt. Es sei einfach ein Traum in Erfüllung gegangen, aber nun gehe es weiter wie gehabt. Jedes Konzert oder auch das Üben im Proberaum sei ein schönes Erlebnis. Container 6 vertreten das Moto: „Let the music play“!

Glück hatten die Vier nicht nur mit Wettbewerben. Auf der Suche nach einem Bandbus hatten sie die Idee, Garagen in ihrer Umgebung anzufragen. Und siehe da, bereits die erste Gargage, bei der sie anklopften, war bereit dazu und sponsorte ihnen ihren Bandbus. Schlagzeuger Chäpel erzählt stolz und glücklich, dass der Garagist der Garage „Abegglen“ aus Brienz sogar die Benzinkosten für die Fahrten zu den Konzerten übernehme. Die Band betont, dass man im Leben etwas wagen müsse, um etwas zu bekommen oder zu erreichen.