Cosmo Alley - Now it's on (Irascible)

2.4.2013; Text: Monthy, Bild: Cover

Tom Krailing ist so etwas wie ein guter Geist der Schweizer Musikszene. Immer wieder taucht sein Name auf, immer wieder - so scheint es - taucht aber der Protagonist wieder ab. Deshalb vergleicht ihn die aktuelle Promo auch mit dem englischen Singer/Songwriter Bill Fay, der den Rekord für die längste Pause zwischen zwei Releases halten dürfte (40 Jahre!) und mit Sixto Rodriguez, dessen Geschichte von überraschendem Ruhm und Verschollensein der Dokumentar-Film "Searching for Sugar Man" nachzeichnet. Krailing selbst hat sich in den Neunzigern durch seine Band The Pride und zwei Soloalben einen Namen gemacht. Sein bisher letzter Release machte unter dem Namen "Buffalo Ballet" gehörig Furore, wenn auch in Indie-Kreisen und mit der Hilfe des damals noch bissigen DRS3, heute zahnloses SRF3. Wie schon damals, spielt auch heute Tom Etter - insbesondere live - an seiner Seite. Gitarrist der Band Cosmo Alley ist offiziell aber Gianni Polumbo, der seit Krailings Wiedereinstieg 2010 mit ihm jammt. Am Drum ergänzt Dominic Damonte die beiden zum Trio. Das Album, in verträumt-ruhigem Americana-Stil und mit dezentem Country-Einschlag, lebt von der klaren Stimme Krailings. Die Arrangements sind luftig und leicht, erstaunlich reduziert für einen Olifr M. Guz, der sonst oft punkigere Bands frech tönen lässt. Wobei das vielleicht damit zusammen hängt, dass die Stücke 2011 am Strand von Rimini entstanden sind. Grösste Errungschaft des aktuellen Song-Sets ist die Inszenierung, die ohne jegliche Spezialeffekte auskommt und lieber auf hörbar gutes Handwerk setzt. Diese Band kann sich das denn auch leisten...