Da Sign & The Opposite: Vom Bekannt sein und Erfolg haben
Text: Sermeter
Bilder:
musicbild.li/Gion Huonder
Falscher Bart und falscher Akzent – dies sind die beiden Hauptmerkmale von Wubert de Aiir und Djeree Djëf le touriste. Bereits an der Talstation des Gurtenbähnlis fallen die beiden Da Sign & The Opposite-Frontmänner auf: Dem einen klebt ein Bart im Gesicht, dem man offensichtlich ansehen soll, dass er nicht echt ist. Der andere hat zwar keine Haare im Gesicht, dafür aber eine Frisur, die sich wohl ins falsche Jahrzehnt verirrt hat. Verständigen tun sie sich in gebrochenem Deutsch – Wubert mit englischem, Djeree mit französischem Akzent. Da Sign & The Opposite ziehen ihr Ding durch – und dies nicht erst seit gestern. Deshalb verwundert es auch nicht weiter, dass den beiden Deutschschweizern auch eine Stunde später, beim Interview hinter der Hauptbühne nichts Ernsthaftes zu entlocken ist.
„Berndütsch ist beru’igend“, meint Djeree zu Beginn zum Dialekt des Autors dieses Artikels – das ist doch schon mal was! Angesprochen auf die Slow&Easy-Kampagne der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU), welche Da Sign & The Opposite definitiv zu nationaler Bekanntheit verholfen hat, weil die Band den Soundtrack dazu beisteuern konnte, sagt er: „Auf der Strasse sind wir sehr bekannt mittlerweile. Wir fahren ganz langsam, da gibts immer Stau ’inter uns. Deshalb kennen uns sehr viele.“ – „Wir stehen jetzt gerade vor the Gotthard“, ergänzt Wubert. Ach so…
Wie dem auch sei: Ein grösseres Publikum erreichten die Seeländer erstmals vor vier Jahren, als der TV-Sender Sat1 im Rahmen von „MobileAct – Battle of Bands“ eine Vorband für den Hallenstadion-Gig von Christina Anguilera suchte. Am Ende mussten Da Sign & The Opposite nur den Brienzer Jungs von Container 6 den Vortritt lassen – der Jöö-Faktor machte wohl den Unterschied. Was das prüde Fernsehpublikum offenbar etwas zu sehr herausforderte, hätte im Xtina-Vorprogramm aber definitiv bestens funktioniert: Da Sign & The Opposite drehen sich nämlich nicht nur um Bart und Akzent, sondern vor allem um Sex.
Der Gurten-Gig von Wubert de Aiir und Djeree Djëf le touriste mit ihren Gitarre und Schlagzeug spielenden Kumpanen Twin-Tee und Twin-Pee fand genau zur richtigen Zeit statt: Das heisst mitten in der Nacht. Den Erwartungen entsprechend füllte sich der Waldbühne-Hang bald lückenlos. „Cyber-Rock“ nennen die überdrehten Jungs ihren Sound. Dies trifft die Sache gar nicht so schlecht. Vor der Bühne stieg auf jeden Fall eine Party – und darauf ebenfalls. „Erfolg ist wenn du Spass hast“, erklärte Djeree Djëf le touriste zuvor im Interview. Da Sign & The Opposite haben offensichtlich Erfolg.