Dabu fantastic – Discochugle

Sie zögern auf ihrem zweiten vollen Album mit vorwärtspreschenden Funkbeats nicht lange, die Schweizer Mundart-Funker Dabu fantastic. Mit dem Opener und Titeltrack des neuen Albums „Discochugle“ spielen sie alle Trümpfe aus. Elektronische Funky-Grooves, animierende Frauen-Backings, scharfe Lyrics, die unter anderem russische Hühner thematisieren (warum auch nicht!) und natürlich Stimmung, die einen dazu animiert, auch im tristen Wohnzimmer das Tanzbein zu schwingen. Im gleichen Stil geht’s auf dem Silberling auch weiter: In „Fantastic Abo“ galoppieren die Funkbeats weiter. Gesungen wird eigentlich nur von den Frauen, die für melodiöse und eingängige Refrains und Zwischenteile sorgen. Doch auch Sänger Dabu glänzt auch mit schönen Popgesängen neben seinen typischen Sprechgesängen. Das beweist der Shooter in den ruhigeren Nummern „Min Ort“, „Ché Rie“ und „Grad beschäftigt“. Die ganz grosse Stärke von Dabu fantastic aber liegt tatsächlich in strammen Rhythmen, die von funkigen Bläsern im Hintergrund und stets eigenartigen Lyrics getragen werden. Hip Hop Fans finden gerade in den Texten bestimmt eine Heimat, auch wenn Dabu fantastic eher eine Funktruppe ist. So singt Sänger Dabu in „Rollschueh Disco“ über Dinge, die mancher Kenner guter Musik aus dem süssen Nachtleben bestimmt kennt und bereits etliche Male aus seinem Leben verbannt wünschte: „Was vier Floors? Scho wider dr Club? Wott nid go abshake, lieber mit de Jungs vor Bar gheie, was Pizzastand, was Mega DJ, mir doch schissegal!?“ Wenn solcher Sound auf den Schweizer Dancefloors in Zukunft öfter aus den Boxen dröhnt, können die Alpen-DJs mit ihren dämlichen House-CD-Köfferchen einpacken. Dabu fantastic ersetzt sie nämlich, ohne dass wir ihnen eine Träne nachweinen müssen. Musik zum Abtanzen und Abgehen im Club, und es klingt - man wundere und freue sich zugleich - nicht wie die abgedroschenen DJ Scalonis und Antoines, deren CDs die ultimative Schweizer Chick Szene bei Cüplis und salzigem Gebäck in der VIP-Lounge zusammenschweisst. Nein. Es klingt genau so wie auf „Discochugle“, und das ist verdammt sehr viel besser!