Dachs – Drehendi Zeiger (Euphorie Records/Nation Biztribution)

Text: Ko:L
Bild: Cover
CD-Cover: Dachs - Drehendi Zeiger
Sind Bündner Rapper die Rapper mit dem Knacks? Gimma, der böse Bube; Rennie, der (bisweilen zu) Nachdenkliche - und jetzt auch noch Dachs, das Wrack. Todessehnsucht, die tödliche Liebe zum Wodka, der Rausch im Medikamenten-Testprogramm, das Rasen eines übermüdeten Youngstars auf den Autobahnen der dunstigen Morgenstunden – Dachs lässt auf seinem Solo Debut „Drehendi Zeiger“ nichts aus. „Dachs eröffnet den Blick in eine Welt, in der nicht alles glitzert und glänzt“, heisst es im Promotext. Dabei geht Dachs noch viel weiter: Der Churer Rapper, Member bei Zimmer 13, zeigt Abgründe auf. „Gift“ etwa – die Hymne auf den Fixer, der seinen Weg bis zum letzten Druck in die Vene geht... Doch Dachs erliegt der Versuchung nicht, die Selbstzerstörung, in die Sex, Drogen und Aussichtslosigkeit nicht selten zwangsläufig münden, zu verherrlichen oder schönzureden. Schonungslos und ungeschminkt sind seine Geschichten gezeichnet – unaufhaltsam vorwärts gehend wie „Drehendi Zeiger“. Den musikalischen Unterboden zu Dachs' düsterer Welt legen Gimma, Spoon (Liricas Analas), Röschti, Toni White, Linn Beatz, Dhorphmaischther, S-Tec Beatz und DJ Vincent Fader. Wohl passend zu Dachs' Inhalten ist auch dieser Unterboden reduziert, schnörkellos und schlicht. Straighte Beat, praktisch kein SchnickSchnack wie Streicher oder dergleichen. Dafür kommt der Sound unaufhaltsam treibend wie „Drehendi Zeiger“. Und in der Tat: Beim Eintauchen in Dachs' Welt hämmert sich die Frage in den Schädel: „Komm ich da wieder raus oder dreht sich alles im Kreis?“. Unaufhaltsam. Wie „Drehendi Zeiger“.
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