Dada (ante Portas) - The theory of Everything (Phonag/Gadget)

Text: Monthy
Bild: Cover
Theoretisch Rockstars - und praktisch?
Der Durchschnittshörer von Schweizer Musik - übrigens eine Gesellschaftskaste mit kräftigem Zulauf - kennt Dada ante Portas hauptsächlich ihrer Balladen wegen. Aber so schön "She cries for someone else" als Song auch sein mag, an den Lovebugs sind die vier hübschen Innerschweizer auch damit nicht richtig vorbei gekommen. Dass sie hingegen - und nicht erst seit "The theory of Everything" - einen sehr frischen, spritzigen Rock spielen, geht oftmals unter. Ob's nun eher kontraproduktiv ist oder der Sache dient, wenn der Blick für's neue Album die Worte "brutal" und "brachial" aus der Schublade kramt? Richtig ist, dass mit "The erratic rage of the prey" der wohl schnellste Dada-Song von je auf "The theory of Everything" drauf ist. Die restlichen Songs sind aber eigentlich mehr für Dada-Fans gemacht. Balladeske Stücke wie der Ohrwurm "Another Promise", UpBeat-LowNoise-Rock à la "Tick-Tock Attack", ein Hauch von Robbie Williams in "Taking your Love"... Die vom Blick angedachte Verhärtung des Dadaschen Soundbildes aber ist das nicht. Und warum sollte es auch? Anstelle der dauernd propagierten Veränderung, die eine Band anstreben sollte, überzeugen Pee und Co nämlich mit Beständigkeit und Verlässlichkeit. Dada haben ihre Musik längst verinnerlicht und sind lange genug dabei, um das ganze Geschäft zu kennen. Oder eben - die Theorie von allem. Die Praxis folgt nun live den ganzen Frühling hindurch und verspricht irgendwie altbekannte aber richtig gute Musik.
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