Daliah – die mit den rosaroten Ballons!
17.7.2011/Text: Kaa, Bilder:
on-pictures.ch Gurten 2011: Der Auftritt auf dem Berner Hausberg ist eigentlich ein Heimspiel für die Combo aus der Hauptstadt. Es ist nicht das erste Mal, dass Daliah hier oben auftreten: „Wir waren sehr gespannt und natürlich haben wir uns immer gefragt, wie viele Leute wohl kommen werden“, erzählt Tobi. Renée ergänzt: „ Ich habe während der ganzen Woche immer geschaut, was für Wetter werden würde, das für mich auch noch sehr wichtig.“ Vor dem Festival haben sie noch eine öffentliche Hauptprobe veranstaltet, zu der einige Leute gekommen sind. Eine gewisse Anspannung sei normal, sind sie sich einig. So sagt Tobi, es sei eine freudige Erwartung gewesen, auf den Gurten zukommen. Fäbu findet eine Metapher dazu und meint: „Es ist ein Gefühl, als könnte man nächstens ein Geschenk öffnen.“
Nervös sind sie demnach nicht wirklich, ist auch nicht nötig, denn wie man von sich reden macht, das wissen sie genau. Sei es die Aktion mit den bunten Velos in der Stadt Bern oder auch die rosaroten Ballone auf der Kirchenfeldbrücke. Beides Aktionen, die schriller nicht sein könnten. Die Aktionen sollten Aufmerksamkeit erregen, das war klar: „Es war ganz klar in beiden Fällen ein Mittel zum Zweck“, erklärt Fäbu. Es sei schwierig, als kleine Band Aufmerksamkeit zu erhalten. Solche Werbeaktionen würden dann viel bringen, weil sie speziell seien. „Wir wollten nicht einfach nur 'Chläberle'. Die Musik, Daliah, ist unser Baby, wir wollen das gross machen und dazu brauchen wir halt manchmal aussergewöhnliche, aber tolle Mittel. Wir haben noch nie etwas Böses gemacht und werden das auch nie tun“, führt er weiter aus.
Die rosaroten Ballone sind auch auf dem Gurten wieder anzutreffen und sie fallen auf: „Wir haben die Ballone an der Talstation der Gurtenbahn verteilt und die Leute hatten grosse Freude. Die einen erzählten uns, sie wollten ihre Zelte damit markieren. Nun sind rund 20 Zelte mit unseren Ballonen markiert“, erzählt Renée. Die Ballone werden nun also vier Tage auf dem Gurten präsent sein. Eine Aktion, die etwas bewirkt. Sie fallen auf.
Verschiedene Nationalitäten stehen bei Daliah auf der Bühne, das ergibt eine tolle Mischung aus französischen, englischen und spanischen Texten. Die Musik groovt, macht Lust auf mehr. Sie wollen sich nicht in eine Schublade stecken lassen. „Unsere Musik ist bewusst etwas Spezielles. Jeder von uns kommt aus einer anderen Richtung und mag etwas besonders gerne. Zusammen wird das Ganze dann eine Fusion unserer Leidenschaften und das macht Daliah aus“, erklärt Tobi. Vor einem Jahr haben sie ihren Erstling „Daliah 1.0“ herausgebracht. Nun folgt das zweite Album, welches schlicht und einfach „Daliah“ heisst. Stolz erzählen sie, dass sie das Album bei ihrem Auftritt auf dem Gurten getauft haben und es bereits in den Läden stehe. Die Musiker freuen sich sehr darauf, dass die Musik wieder unter die Leute kommt und freuen sich auf die Feedbacks zur neuen Scheibe. Die Single „Meitschi“ ist bereits seit einiger Zeit downloadbar. Ein Song, in welchem es um die Liebe, die Heimat und die Ferne geht. Renée erzählt: „Alle Lieder sind autobiographisch. Auch die Geschichte von 'Meitschi' ist eine Wahre.“
Gehört werden sie in Bern oft. Ihr Bandraum befindet sich nahe dem Lorrainebad und schwimmt man in der Aare wird man nicht selten von den soulig, funkigen und poppigen Klängen begleitet. Daliah geniessen es, wenn die Leute ihnen zuhören: „Von den Schwimmern bekommen wir oft gar nicht so viel mit“, erklärt Tobi. „Passanten bleiben ab und zu stehen und hören zu, aber wenn wir arbeiten, sind wir so konzentriert, dass wir vieles um uns herum gar nicht richtig mitbekommen.“ Sie können sich aber gut vorstellen, dass schwimmen zu den Klängen von Daliah gleich doppelt Spass macht.
Der Auftritt auf dem Gurten ist einer der grösseren, dennoch folgen in diesem Sommer noch einige. Das Openair auf dem Balmberg zum Beispiel und nicht zu vergessen drei Tage Buskers Strassenmusikfestival im August in den Gassen Berns: „Wir werden am Buskers drei Tage spielen. Darauf freuen wir uns sehr“, erklärt Fäbu und Renée ergänzt: „Wir sind Strassenmusiker, wir gehören da auch hin. Es ist persönlicher und anonymer als zum Beispiel auf dem Gurten.“ Aber genau diese Abwechslung sei es, die sie schätzen. Aber auch danach ist für die multikulti-Gruppe noch nicht die grosse Sommerpause angesagt. „Wir haben zwar zwei Wochen Sommerferien geplant, aber die Band ist halt schon eine Allzeitbeschäftigung“, erklärt Tobi. Die Promo fürs neue Album stehe nun im Vordergrund und sie wollen ihre Scheibe unbedingt unter die Leute bringen.