DeepTrip: Violine meets Rockmusik!

Text: Silu
Bilder: adrenaline-pictures.ch

„Grundsätzlich kann man auf der Violine alles spielen. Sie unterscheidet sich eigentlich nur dadurch von einer Gitarre, dass man eine Geige in der Regel streicht und die Gitarre anschlägt“, sagt Hong. Er spielt Violine bei der Rockband DeepTrip. Richtig gelesen, bei der Rockband. Denn die Band aus Neuenburg setzt sich nicht aus der herkömmlichen Besetzung zusammen, sondern setzt nebst den üblichen Verdächtigen wie Gitarre und Schlagzeug auf Violine, Kontrabass und Cello. Mit ihrem Auftritt am Openair Gampel bewiesen DeepTrip, dass sich klassische Instrumente auch vor rockigen Songs nicht zu verstecken brauchen.

Gaben sich Sänger und Gitarrist Claudio Moser und Hong an der Violine im Interview mit Trespass.ch noch von ihrer ruhigen Seite, explodierten sie auf der Bühne förmlich. Live-Konzerte seien ihr Ventil, um Dampf abzulassen. Die Energie sei in erster Linie auf das Adrenalin zurückzuführen. Aber auch das Publikum trage einen grossen Teil dazu bei, dass die Darbietungen von DeepTrip vor Kraft und Energie nur so strotzen. Und zu ihrem Publikum pflegt die Band einen innigen, wenn auch grösstenteils elektronischen Kontakt. Im Forum auf ihrer Internetseite reagieren die Bandmitglieder direkt auf Beiträge von Besuchern. Zwar hätten sich daraus auch schon Bekanntschaften an Konzerten ergeben – Freundschaften seien hingegen noch keine entstanden.

Angefangen hat alles im kleinen Rahmen. Vor acht Jahren begann Claudio Moser, Musik zu machen. „Man muss immer seinen Weg verfolgen, an das glauben, was man macht. Vor acht Jahren stand ich mit diesem Glauben alleine da“, sagt der DeepTrip-Frontmann. Heute hat er eine Band um sich geschart. Gemeinsam orientieren sie sich an der Rockmusik aus früheren Zeiten – als psychedelische Stilmittel noch verstärkt eingesetzt worden seien und sich nicht alles um dreiminütige Songs, die im Radio gespielt werden können, gedreht habe.

Die Musik von DeepTrip schreibt Claudio Moser: „Es gibt Songs, die kommen wie ein Geschenk, die schreibe ich in zehn, 15 Minuten. Dann gibt es solche, an denen ich lange arbeite, die ich immer wieder zur Seite stelle, um später daran weiterzuarbeiten.“ In erster Linie verarbeite er mit der Musik Ereignisse, die ihn beschäftigen, die ihn bedrücken und wütend machen. Wenn es um Musik gehe, sei er der melancholischere Typ.