Johner & daeWue – Gummischrot (CMD Records)
Text: Ko:L
Bild: Cover
Als „reimtechnisches DumDum-Geschoss“ kündet der Pressetext „Gummischrot“ an. Um es gleich vornweg zu nehmen: Solid: ja. Herausragend: nein. Die Reime passen, kommen bisweilen hart und scharf – aber derer gibt’s mittlerweile ne Menge. Etwas Tiefgang („Nur ein Schritt“), Easy Livin („Hüt“), Fun pur („Praktisch“), Representing („Mir chönd au so si“, „D’Welt ghört eus“) und Selbstmitleid („Ravioli und Wasser“), das sind in groben Zügen die Inhalte des ersten Longplayers, den Johner und daeWue in diesem Rahmen eingespielt haben. Die Beats stammen von Z-Cut, Radjack und Ill Sil Beats; die Kumpels HmK, PhiL, All Gemein und Major kommen als Gäste zum Zug. Am Ende bleibt der Eindruck, dass „Gummischrot“ kaum einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird, wohl nicht einmal eine blaue Beule. Tracks wie „Giacometti“, die aufhorchen lassen, sind (zu) selten, um dem Album einen bleibenden Platz in der Szene verschaffen zu können. Vielleicht haben die Jungs deshalb noch ein besonderes Gadget auf den Silberling gepackt, welches im Pressetext mit folgenden Worten angepriesen wird: „In Zeiten von inflationären Rap-Releases haben Johner und daeWue selbst für ihre Haters einen Added Value in Gestalt eines erstklassigen Egoshooter-Games ‚Geschi’s Revenge’ auf den Silberling gepresst. Das 15 Track starke und weltweit erste Album mit eigenem PC-Game sollte man sich nicht entgehen lassen!“ Eine Musik-CD mit Gratis-Game – oder ein Game mit Gratis-Musik: Irgendwo muss die Qualität auf der Strecke bleiben.