Etobasi – Fernweh EP

23.01.2013; Text: Monthy, Bild: Cover
Cover Fernweh von Etobasi
An der Schnittstelle zwischen Rap/Hiphop und Reggae/Raggamuffin operieren die beiden Zürcher Et Also und Chris Obasi, zusammen Etobasi, auf ihrer zweiten Veröffentlichung „Fernweh“ und zaubern damit ein verträumtes Lächeln auf alle Winter-Geplagten. Was sie eine EP nennen, hat in diesem acht Songs und wäre für eine Rockband ganz sicher eine CD. Nachdem sie in ihrem Debut „D'Passage“ vor allem eine Ecke des heimischen Zürichs thematisierten, treten sie auf ihrem Zweitling die Flucht nach vorn an. Mit überzeugendem Mix aus Rhymes, Toasting und Singsang in Mundart und Englisch zünden Etobasi dabei ein karibisch inspiriertes Feuerwerk und feiern eine Kniekehlen-Party, ziehen an der Glut und posen noch ein bisschen, weil es ja vielleicht nie mehr so chillig wird. Das weiss man nie so genau. Wer dabei noch auf die Texte hören will, muss sich manchmal wirklich dazu zwingen. Zu leicht gibt man sich dem Groove hin und verliert sich in den Beats, hört allenfalls noch die Punchlines. Dahinter gibt es aber einiges zu entdecken. Augenzwinkernde Texte mit Charme, ein rollendes „R“, das sich frech zum Markenzeichen mausert, ausufernde Stiles und abwechslungsreiche Tempi als Herausforderung für den Geist, diesen Stakkato-Linien zu folgen. Wie im vielleicht witzigsten Song des Albums - „Machemal“. Einteilen würde ich das Gesamtwerk irgendwo zwischen Phenomden und Namusoke, einer afrikanisch stämmigen Rapperin aus der Romandie.
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