Expander - Expander (Pro Stata Records)

Text: Monthy
Bild: Cover
Style voraus - Expander mit den grossen Ambitionen
Neulich stellte ich in einem Gespräch fest, dass mit Freddy Mercury eigentlich der letzte echte Glamrocker gestorben ist. Doch eines ist bis heute ganz sicher geblieben. Rockstars sind - im Gegensatz zu flauschigen Popstars - entweder sehr böse oder sehr extravagant. An letzterem fehlt es den Bernern Mago Flück (voc, bass; Felka, Slam&Howie, Filewile), Lee Schornoz (git) und Adi Flück (drum) ganz und kein gar nicht. So schrieb Schornoz, nur um ein Beispiel zu nennen, noch während den Aufnahmen zu den vorliegenden neun Tracks vorsorglicherweise gleich auch noch seine Autobiographie. Musikalisch sind die drei zwar von einem Vergleich mit Queen weit entfernt, aber doch hauptsächlich in Sachen Stil. Einen ungeheuren Style führen aber auch Expander mit ihrer frechen Mischung aus Boss Hoss-Spaghetti Western-Mischung ins Feld. Die CD ohne näher bezeichnenden Namen bietet "knebligen Boost Rock versetzt mit südländischen Balladen", lassen die ausgeflippten Musikanten verlauten. Einige staubige Ausritte in den Stoner Rock, Ansätze von Punk besonders in den deutschsprachigen Texten "Ne Frau" und "Das Internat" sowie ein äusserst grungiges Roy Orbinson Cover "Blue Bayou" geben Expander diesen anrüchigen Anstrich, der es manchmal so richtig "menscheln" lässt. Extravaganz ist selbst im Umfeld der Band vertreten. Sonst zählen wir einfach mal alle anderen Schweizer Bands mit polnischem Label auf... Unter den Gästen stechen Delaney Davidson von "The Dead Brothers" und Robert Butler heraus. Vor allem ihren Live-Auftritten haben Flück/Schornoz/Flück übrigens auch den Übernahmen "Die Wärter und das Tier" zu verdanken, letzteres auf Fronter Mago bezogen, der ebendieses manchmal raus lässt - "Godzwilla"!
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