Flava & Stevenson machen den nächsten Schritt
1.3.2012/Text: Ko:L, Bilder: Promo
Brian und Yves kennen sich aus dem Sandkasten; in der Schule haben sie schon gemeinsam die Lehrer zur Verzeweiflung gebracht. „Manche von ihnen haben sich bestimmt oft gewünscht, wir hätten mehr Hausaufgaben und weniger Musik gemacht“, erinnert sich Brian aka Stevenson heute. Yves aka Flava sitzt daneben und grinst, als wolle er wortlos sagen: „Aber jetzt zeigen wir denen, dass man es auch mit Musik zu etwas bringen kann.“ Das Duo sorgt in der Club-Szene schon länger für Aufsehen, Portale wie tilllate.com feiern die beiden Berner schon eine Weile als die neuen Stars von Morgen. Flava and Stevenson selber halten den Ball lieber flach. „Es braucht viel Arbeit, bis du ganz oben bist“, sagt Brian, und Yves weiss: „Es gibt eine ganze Menge Club-Acts und DJs, die ganz ok sind. Aber bis man aus dieser breiten Masse heraussticht, muss man einen langen und steilen Weg gehen.“
Diesen langen und steilen Weg wollen Flava & Stevenson gehen. Seit zehn Jahren tüfteln sie gemeinsam ihre Club-Tunes aus; Stevenson sorgt für die Vocals, während Flava darum bemüht ist, neue Sounds aus allen möglichen elektronischen Geräten herauszuholen. Live treten sie ebenfalls in dieser Grund-Konstellation auf; dazu amten beide als DJ. „Vielleicht ist das ein Punkt, in dem wir uns von anderen abheben“, sagt Brian. „Wir können sehr rasch und sehr situativ auf unser Publikum reagieren: Wenn die Leute mehr Vocals mögen, kann ich eine Schippe nachlegen. Wenn sie eher auf DJ-Sounds stehen, dreht Flava auf.“ Eine ganze Weile seien sie deshalb für Veranstalter nicht so gut greifbar gewesen, „weil sie nicht wussten, ob wir jetzt eher eine Partyduo für ein Festival im Stil eines Barstreet sind, oder eher in die gepflegte Atmosphäre im Stil eines ‚Liquid’-Club passen“, erklärt er. „Heute wissen sie: wir passen an beiden Orten rein.“ Das nicht zuletzt, weil die Jungs wissen, wo sie sich wie verstärken müssen. Für die Single und den Clip „Rio de Janeiro“ haben sie sich beispielsweise Cesca Lara von den frisch getrennten Atomic Angels ins Boot geholt.
Nachdem sie gemäss eigenen Aussagen mehr als 50 Tracks für Compilations und Alben anderer Künstler beigesteuert haben, wollen Flava & Stevenson jetzt mit ihrem ersten eigenen Album „Yellow“ einen nächsten Schritt auf dem angetönten langen und steinigen Karriereweg machen. Wo andere sich allerdings mit einem einfachen Debut-Album begnügen, drücken die beiden Berner mächtig auf die Tube. Ihr erstes Album ist gleich eine Doppel-CD, dazu gibt’s noch eine DVD obendrauf. „Und das alles für 19.90!“, frohlockt Brian. Die Begründung ist stichhaltig: „Wir wollen, dass unser Name noch bekannter wird“, sagt Flava. „Das gelingt uns nur, wenn möglichst viele unseren Sound hören und unsere CD kaufen“, ergänzt Stevenson. „Und eine CD kaufen sie nur, wenn sie wirklich was kriegen fürs Geld – und vor allem viel mehr, als wenn sie die Songs illegal gratis herunterladen.“ Dass sie mit 19.90 für ein Paket, das andere locker für 40 Stutz verticken, nicht reich werden, ist den beiden bewusst. „Aber die CDs sind auch nicht unsere Haupteinnamequelle“, sagt Flava. „Die Liveauftritte sind für uns viel wichtiger.“ Diese spielen die Jungs notabene im In- und im Ausland...
Den nächsten zweifellos ganz grossen Liveauftritt feiern Flava & Stevenson am 10. März im „heimischen“ Wankdorf-Club, wenn sie „Yellow“ taufen. Und weil die Party dann ganz im Zeichen der beiden Berner steht, werden sie sich da wahrscheinlich auch rundum ausleben dürfen – und ihre ganze Soundpalette präsentieren. Auf dem Album haben Flava & Stevenson vocal-lastigere, poppigere Tracks und die eher elektronisch pumpenden Club-Burner schön auf zwei CDs voneinander getrennt. „Uns liegen beide Richtungen“, sagt Flava. „Teile des Publikums ziehen vielleicht die eine oder andere vor.“ Deshalb habe man sich entschieden, zwei CDs zu machen. Und wenn von „man“ die Rede ist, dürfte bei diesem Entscheid auch der Berner Superstar Christopher S zumindest beratend an der Seite gestanden haben. „Wir verdanken ihm viel“, sagt Stevenson, den der Star-DJ schon anfeuerte, als er noch unter seinem bürgerlichen Namen Brian Abeywickreme bei Musicstar um Jury-Lob und Publikums-Stimmen buhlte. Was Brian nicht explizit sagt, aber doch im Verlauf des Gesprächs antönt: Durch die langjährige Zusammenarbeit mit dem DJ sind er und sein Sandkastenkumpel Yves weiter vorwärts gekommen, als durch die Zeit bei Musicstar. Soweit, dass sie jetzt an der Schwelle stehen, gemeinsam eine ganz grosse Nummer zu werden.