Godiva - Call me under 666 (Limb Music/Diversity)
Text: Monthy
Bilder: Godiva
Wie es einem Höllenhund geziemt, begrüssen Godiva ihre Jünger mit dreistimmigem Geheul zur Listening Session am heissen Draht, dem Telefon, das im Intro auch tatsächlich klingelt. Damit aber genug Bildsprache. Godiva 2005 ist die Stimme des Ex-Victory Shouters Fernando Garcia, getragen von Doppelbässen und von riffbessessenem Melodic Metal. Schon nur rein musikalisch gesehen haben Godiva jedes Recht, sich das Teufelsfell überzuwerfen, achten sie doch bei ihrem Unter-Tagewerk auf traditionelle Ausdrucksweisen, Themen, Bilder und Zeichen. Also Totenköpfe und so. Damit erhalten sie den True Metal der Nachwelt, auch wenn sie es vielleicht etwas druckvoller runterspielen, als man es in den 90ern noch getan hatte. Deswegen sind Godiva noch lange keine NuMetal-Band. Songs wie "Hellraiser", "Call me under 666" und "My fate" erzählen von Gefangenschaft, Auflehnung und Verloren sein, aber auch von Hoffnung auf ein besseres Morgen. Diese Linie ziehen Godiva mit Songtiteln à la "The flight of the dragon", "Proud to be a beast" oder "Soulkiller" stilgerecht durch und scheuen auch keinen musikalischen Vergleich mit Grössen vergangener Tage. Irgendwie erinnern sie mich ein bisschen an Megadeth. Mitch Koontz (bass), Peter Gander (drums) und Sammy Lasagni (git) konnten den plötzlichen Abgang von Sänger Anthony de Angelis nicht einfach nur kompensieren. Fernando Garcia übernahm seinen Part, als die Aufnahmen für Call me under 666 schon angelaufen waren. Hören kann man das aber kein bisschen, deshalb musste es hier erwähnt werden.