Gölä unterwegs zurück ins Hallenstadion

Text: Ko:L
Bilder: musicbild.li
Gölä live am Openair Hochybrig
Beim Hallo fast ein Bier verschüttet, fünf Minuten Gespräch, zirka 30 Fragen, einmal beim Minidisc die Batterie wechseln: Ein Interview mit Gölä ist Hochleistungssport für den Journalisten, der nach dem Gespräch von Kollegen gefragt wird: „Wer führte jetzt bei euch beiden das Interview mit wem?“ Gölä hat am diesjährigen Openair Hochybrig schon drei Stunden vor seinem Konzert bewiesen, dass er DER Mann ist, der an ein Festival gehört, das sich „Best of Swiss Music“ auf die Fahne geschrieben hat. Als letzten Song ihres Gigs spielte seine Ex-Chorsängerin Sandee zusammen mit dem Blonden „Scho lang verbii“ - und das Publikum stand Kopf! „Nein, das war nicht der Anfang der Reunion vorhin“, sagt Gölä im Blitz-Talk. „Ich bin froh, haben wir den Frieden zusammen.“ Zu Stande kam der gemeinsame Kurzauftritt auf Ürsus – Göläs Ex- und Sandees aktueller Drummer – Initiative. „Er fragte mich, ob ich einen helfe, wenn wir schon beide da oben sind.“
Gölä live am Openair Hochybrig
Der Charteinstieg von null auf eins seines aktuellen Doppelalbums „Tättoo“ hat dem singenden Büezer sichtlich gut getan – auch im Herzen. „Sonst würde ich es nicht machen“, sagt er schlicht. Wann er aber mehr neue Mundart à la „Ha gmeint i kenn di“ will er nicht sagen. „Gefällt der dir?“, fragt er dafür. „Ja“, ist die Antwort – und sein Versprechen: „Dann mach ich auf der nächsten noch so Zeug.“ Dass er wieder mit bewährten Mundartsongs auf Tour ist, helfe, gesteht er. „Die Leute haben etwas mehr Freude, als letztes Jahr, wo wir nur am Schluss der Show drei, vier Mundartsongs gespielt haben.“ Selbstredend, dass der Hochybrig denn auch schon am ersten Festivalabend zum Kochkessel wurde. „Chum mir singe no chli zäme“ nahm das Publikum wörtlich – und liess den Blonden Büezer mit seiner Mütze nicht gehen, bis er den „Schwan“ gespielt hatte.
Gölä live am Openair Hochybrig
„Diesen Sommer machen wir auf den Festivals Halbe Halbe mit Mundart und Englisch“, erklärt Gölä. „Ende Jahr spinnen wir dann und gehen ins Hallenstadion – nur mit Mundart!“ Angst, dass er wie the Police vor nur 8500 Leuten spielen muss, hat er nicht. „Wenn du die Show angesagt hast, dann spielst du sie. Die Fans die bezahlt haben kannst du ja nicht verarschen“, ist seine Devise. Trotzdem will er sich je nach Ticketverkäufen offen halten, mit was für einer Show er konkret auffahren will. „Und wenn nur 8500 Leute kommen, mache ich halt rückwärts. Ist doch scheissegal. Hauptsache, das Leben ist lustig.“
Gölä live am Openair Hochybrig
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