Gotthard–Sänger Steve Lee in Amerika tödlich verunglückt
Text: Das Office/Ko:L
Bild: Trespass-Archiv
Die Schweizer Musik-Welt hat gestern einen ihrer größten Rock-Sänger verloren: Gotthard-Frontmann Steve Lee verunglückte während einem Motorrad-Trip in den USA auf der Interstate 15 zwischen Mesquite und Las Vegas unverschuldet und verstarb noch am Unfallort. Erst am Wochenende Steve Lee zusammen mit Freunden in die USA geflogen, um dort einen lang gehegten Traum wahr werden zu lassen, für den aufgrund voller Tourneepläne viele Jahre lang nie die Zeit war: Zwei Wochen lang sollte es auf der Harley Davidson durch die Staaten gehen. Am Sonntag starteten die 21 Schweizer auf insgesamt 12 Motorrädern ihre Reise. Rund 50 Kilometer vor Las Vegas musste die Gruppe am Dienstag, den 5. Oktober, aufgrund einsetzenden Regens am Strassenrand anhalten, um sich für die Weiterfahrt mit entsprechender Kleidung auszurüsten. Auf der rutschig gewordenen Straße geriet der Anhänger eines vorbeifahrenden LKWs ins Schleudern. Der Fahrer versuchte ein Ausweichmanöver, erwischte mit seinem Anhänger jedoch fünf der am Wegesrand parkenden Motorräder, wovon eines Steve Lee traf. Sämtliche Reanimierungsversuche wurden nach 20 Minuten abgebrochen. Gegen 16:13 Uhr Ortszeit stellten die Rettungskräfte bei Steve Lee den Tod fest. Unter den Mitreisenden befanden sich auch Gotthard-Bassist Marc Lynn, sowie Lees Lebensgefährtin Brigitte Voss-Balzarini. Alle anderen Mitreisenden blieben unverletzt. Steve Lee wurde 48 Jahre alt.
„Gotthards ewige Suche“ lautete der Titel der jüngsten grossen Story über die Tessiner Rocker. Darin umschrieb Bassist Marc Lynn mit viel Herz und Leidenschaft die nächsten Projekte, welche die Band in Angriff nehmen wollte. Mit Steve Lee verliert die Schweizer Musik-Szene im gleichen Jahr bereits eine zweite grosse Stimme und Persönlichkeit. Im Vergangenen Mai verstarb Andrea Bleuler, Sängerin von Division Kent. Die 37-jährige Mutter, Sängerin und Filmschaffende war ihrer schweren Krankheit erlegen.