Grauhouz – Westwind

Text: Ko:L
Bild: Cover
CD-Cover: Grauhouz - Westwind
Hoppla, da rockts! Gitarrist Küsu schreibt zwar im Brief zu den Rezensionsexemplaren, „Westwind“ sei eine Lowbudget-Produktion, die „nicht ganz so fett klingt wie Gotthard“. Die Scheibe soll vor allem die Wartezeit auf ein neues Album versüssen soll. Ok, in Sachen Volumen haben die vier Tracks auf der EP durchaus noch Potenzial, da könnte noch mehr Druck gemacht werden. Aber die Songs an sich haben sehr wohl was für sich. Grösstes Plus der Jungs aus dem Thuner Westamt: Ihr Ohr für eingängige und süffige Refrains. „Nume dir, ja nume dir wott i mis Härz vermache, näbe dir ischs immer schön z'erwache“, geht runter wie Schoggi, besonders wenn vor dem geistigen Auge das Bild vom Dittligsee, an dessen Ufer er mit ihr erwacht, vorbeizieht. Mit „Westwind“ legt der Fünfer die Basis für einen Neustart in der Bandgeschichte. Nach 15 Jahren und etlichen personellen und musikalischen Hakenschlägen macht es ganz den Anschein, als wären Grauhouz nun an dem Punkt angelangt, an dem sie tatsächlich wissen, was sie wollen und vor allem, wie sie tönen wollen. Eigentlich gibt es nur noch einen Stolperstein: Die Detailverliebtheit. Noch sind die Songs eher zuwenig Kompakt, im Zweifelsfall wird eher ein B-Teil oder ein Tempowechsel eingebaut, anstatt darauf zu verzichten und den Song so aufs Wesentliche zu reduzieren: Eingängige Refrains und knackige Strophen. Alles andere hat am Konzert Platz – und wird von Grauhouz in hoher Qualität serviert. Aber auf der CD sind diese Schnörkel praktisch in jedem Fall zu viel des Guten.
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