Stefan Heimoz – Gueti Zyt (Fontastix)

Text: Eve
Bild: Cover
Gueti Zyt von Stefan Heimoz
„Der Berner Liedermacher singt Vorder- und Hintergründiges - oder anders gesagt: Haupt- und Nebensächliches...“, steht auf seiner Homepage. Diese Aussage trifft den Nagel auf den Kopf. Stefan Heimoz ist Musiker, Schreiber, Dichter, Geschichtenerzähler und Minnesänger zugleich und hat im siebten Jahr seiner Bühnenkarriere am siebten Natural Sound Open Air im Kiental seine neue CD „Gueti Zyt“ erstmals vorgestellt. „Säg mal, cha das würklech si, dass i nächstens 40i bi...?“ singt der 39-Jährige und durchleuchtet ironisch und mit einem Lächeln Zustände des Alltagslebens, ulkige Situationen und himmeltraurige Begebenheiten. Mal gedankenvoll, fast traurig, dann wieder aufgeweckt und munter wie etwa der „Heurüüme-Blues“. Der Barde predigt Lebensweisheiten, ohne sich selber immer daran zu halten, erteilt sinnvolle und weniger sinnvolle Gratis-Tipps, liebt und leidet, gibt sich allwissend, wohl wissend, dass dem nicht so ist, lacht über sich selbst und umgarnt seine Mitmenschen mit seiner unkomplizierten, offenen Art. Die Sichtweisen von Stefan sind verwinkelt, seine Inhalte durchdacht und doppelbödig, zum sinnieren und schmunzeln. Wenn sich der Sänger zum Beispiel als alten Baum sieht und ein Hund an seinen Stamm pinkelt, muss er doch zugeben: „Mängisch steisch eifach im Seich...“ Die Eigenkompositionen sind witzig, spöttisch bis bissig, grüblerisch, charmant und liebenswert. Ja sogar ein Liebeslied an einen Esel hat Platz auf der Scheibe gefunden: „...si streckt mer z Mu entgäge u ihre Damebart...“ Die offenherzige Musik untermauert spielerisch die eigentümlichen Texte, die akustische Gitarre bekommt ab und zu ein "E-" vorneweg und wird dann und wann begleitet von exotischen Instrumenten wie Djembé, Akkordeon, Cello (Christine Heimoz) und Mundartharmonika (Mike Sutter). Delikatessen für Ohr und Geist...
„U falls i trozdäm mal wider es Lied sött schribe, würd das da de glich mis letschte blibe. U faus du di itze fragsch, wiso, s’isch doch logisch, schliesslech heisst’s ja eso: Mis letschte Lied!“
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